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Romain Leleu und Ensemble, Foto: (c) Thomas Baltès
Pomp, Pathos, Marschfanfaren: In den Anfängen des Tonfilms haben die Soundtrackkomponisten die Trompete ganz traditionell in triumphalen Szenen besetzt. Dabei kann sie auch anders. In Fellinis „La Strada“ zum Beispiel wird ihr Klang in den musizierenden Händen der sensiblen Gelsomina zu einem Ausdruck bedrückender Armut, in Nino Rotas ersten Tönen in „Der Pate“ beschwört sie mahnend wie ein klingendes Damokles-Schwert das Schicksal italienischer Einwandererfamilien in New York. Der Trompeter Romain Leleu hat für sein Album eine große Palette unterschiedlichster Filmmomente zusammengestellt – von Morricone bis Mancini, von Rota bis Delerue. Aber mit einem ins Programm eingebundenen Trompetenkonzert wächst das Projekt angenehm über die so oft anzutreffenden Filmmusik-Alben hinaus. Das Stück des französischen, zwischen Jazz, Soundtracks und Klassik angesiedelten Franzosen Baptiste Trotignon bietet in seinen drei Sätzen illustrative Erzählkraft in höchster Konzentration.
hm/Bertus
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„Aufgewachsen in einer Familie von Handwerkern, bin ich seit meiner frühen Kindheit vertraut mit der Haltung, eine Sache um ihrer selbst willen zu perfektionieren“, schreibt der Komponist Sven Helbig. Der Titel „Skills“, der ja so viel wie „Fertigkeiten“ bedeutet, steht genau für diese Einstellung, die man bei Helbig aber keinesfalls mit einem Hang zu inhaltsleerer Glätte verwechseln darf. In der Kunst ist schließlich die Herstellung von Originalität ebenfalls ein Anspruch, eine notwendige Fertigkeit. Auch „Skills“ öffnet klanglich neue Felder und wird vor allem diejenigen überraschen, die Helbig als Schöpfer akustischer Klänge kennen: Mit Solostreichern und einem Quartett weicher Blechbläser vor elektronischem Hintergrund entfaltet sich mal verträumt, mal hymnisch eine innere Reise, die das Thema der Reifung zur Meisterschaft zum Thema hat – von ersten tastenden Versuchen der Materialbeherrschung bis zum letzten Track „Transfiguration“.
Modern Recordings/Warner
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Es muss für das Publikum ein ganz besonderes Gesamtkunstwerk gewesen sein, als es im Jahre 2015 im New Yorker Metropolitan Museum die Uraufführung des Oratoriums „Drone Mass“ von Jóhann Jóhannsson erlebte. Die Kulisse war der Ägyptische Dendur-Tempel, der in den Sechzigerjahren als Dank für die Rettung ägyptischer Denkmäler vor den Fluten des Nasser-Stausees als Geschenk an den „Big Apple“ ging. Archaische Kompositionstechniken prägen Jóhannssons Werk, bestimmend ist der Chorklang, der teils an frühmittelalterliche Organumgesänge, teils an die Polyfonie der Renaissance erinnert, dann aber auch rhythmischer, vor apokalyptisch anmutenden Orchesterausbrüchen in großen Steigerungen, Silben in einer gewollt unverständlichen Sprache deklamiert. Was genau gesagt werden soll, überlässt Jóhannsson den Sphären, die vom Wort unerreichbar sind – der Musik.
DG/Universal
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Die Harfe gehört zu den Instrumenten, bei denen stets deutlich eine Schicht des Alten, des Archaischen mitschwingt – und das selbst dann, wenn die Musik, die darauf erklingt, zur allerneuesten gehört. Lavinia Meijer lässt die Ebenen des Alten und des Neuen aufeinandertreffen, aber dabei hat das „Somewhere“ im Titel ihres Albums weniger mit zeitlicher, sondern mehr mit gesellschaftlicher Verortung zu tun, mit dem Gefühl von Entfremdung und Einsamkeit. Einige der Tracks hat die Harfenistin selbst komponiert, andere (wie das balladenartige Stück „Saman“ von Ólafur Arnalds oder „Solitude“ von Ryūichi Sakamoto) haben andere beigesteuert. Im letzten Track „Mom & Dad“ überrascht die sonore Stimme des Punkers Iggy Pop, der ein Gedicht über das Kindsein rezitiert – und den verstorbenen Eltern die titelgebende Frage stellt: „Are You Still Somewhere?“
Sony
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Oliver Buslau, 16.04.2022, RONDO Ausgabe 2 / 2022
Michael Barenboim: „Ich erkenne nicht einmal meinen Vater!“
In Monteverdis Schatten
Mit ihrem Ensemble L’Arpeggiata und einer herausragenden Sängerbesetzung hat die gefragte […]
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Unser Stammgast im Wiener Musiker-Wohnzimmer
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Alexander Skrjabins frühe Werke sind in ihrer Tonsprache noch stark von Chopin und Liszt beeinflusst. Die Préludes op. 13, zeigen deutliche Bezüge zu Chopin, aber auch eine visionäre Originalität, die seine zukünftige Modernität vorwegnimmt. In der berühmten Étude in cis-Moll hört man komplexe Harmonien, während die epische Leidenschaft der Fantasie in h-Moll bereits den kompositorischen Fortschritt andeutet. Die italienische Pianistin Daniela Roma hat in ihrem Heimatland und den […] mehr