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Es war schon ein mittleres Donnerwetter, das der Münchner OB Dieter Reiter mit seinem Rauswurf von Valery Gergiev auslöste. Weil der Chef der Münchner Philharmoniker sich nicht wie von Reiter gefordert von Vladimir Putin distanzierte, wurde er kurzerhand gefeuert. Abgesehen davon, dass bislang nicht bekannt geworden ist, ob in Gergievs Vertrag überhaupt ein Passus steht, nach dem jegliche Loyalitätsbekundungen gegenüber Russlands Präsident sofort sanktioniert werden, warf der Salzburger Festspielintendant Markus Hinterhäuser nun Reiter Scheinheiligkeit vor. Denn wenngleich schon vor Jahren Gergievs Nähe zu Putin bekannt war, wurde sein Vertrag bei den Philharmonikern verlängert. Seitdem ist aber nicht nur Gergiev tabu. Der Druck auf Anna Netrebko hat ebenso zugenommen wie auf Pianist Denis Matsuev. Und dass überhaupt alles, was aus Russland kommt, mittlerweile als Teufelszeug gesehen wird, hat das Cardiff Philharmonic Orchestra mit einer bizarren Entscheidung bestätigt. Kurzerhand hat man nämlich ein Konzert mit Werken des russischen Komponisten (und nun wohl auch Kriegstreibers) Tschaikowski aus dem Programm gestrichen. gf
Guido Fischer, 02.04.2022, RONDO Ausgabe 2 / 2022
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