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Ballast im GEZ-Gebührenkörbchen? Die deutschen Radio-Sinfonieorchester © pixabay.com
Nicht jeder mag vom öffentlich-rechtlichen Fernsehprogramm begeistert sein. Und auch die dazugehörenden Radiosender bewegen sich oftmals hart an der Geschmacksgrenze. Wenn es aber tatsächlich einen einzigen Grund gibt, weshalb man Gebühren zahlen sollte, dann ist es die deutsche Rundfunk-Sinfonieorchester-Landschaft. Schließlich besitzt nicht nur fast jede Sendeanstalt erstklassige Klangkörper. Oftmals spielen sie auch dank ihrer Chefdirigenten auf einem Niveau, von dem andere Profi-Orchester im In- und Ausland nur träumen können. Und wenn sich etwa ein Simon Rattle für das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks entscheidet oder ein Teodor Curentzis für den Chefposten beim SWR Symphonieorchester, spricht auch das Bände über die Qualität der ARD-Orchester.
Natürlich sind solche international begehrten Stars eben nicht zum Nulltarif zu haben. So soll etwa der Neu-Münchner Rattle pro Jahr eine Million Euro verdienen. Wer in der musikalischen Champions League mitspielen will, der muss halt solche Summen bezahlen. Sagen die einen, die Befürworter. Die anderen hingegen – zu denen auch Juristen und Ökonomen gehören – bezweifeln hingegen, ob diese Art kultureller Förderung nicht Aufgabe des Bundes und der Länder ist. Warum sollte man schließlich Otto-Normalverbraucher über die monatlichen Gebühren von aktuell 18,36 Euro quasi nötigen, davon etwas mehr als 40 Cent für etwas zu investieren, was ihn nicht interessiert?
Nun könnte man mit diesem Argument so ziemlich alles hinterfragen, was über die Gebühren finanziert wird: Sportschau, Talk-Runden, der ewige Thomas Gottschalk. Immerhin stehen die ARD-Sinfonieorchester für eine musikalische Grundversorgung, die ohne sie nun wirklich deutlich öder ausfallen würde. Bestes Beispiel dafür ist die Arbeit des WDR Sinfonieorchesters, das nicht nur die Klassiker von gestern blendend spielt. Auch bei der intensiven Hege und Pflege großbesetzter Werke der zeitgenössischen Musik ist man seit vielen Jahrzehnten eine feste Bank und internationale Spitze. Angesichts dieser unschätzbaren Förderung auch des Sperrigen ist es daher nur lobenswert, dass nun ein neuer Verantwortlicher im Sendeverbund sich klipp und klar für den Erhalt der ARD-Orchester ausgesprochen hat. Auf die Frage der Nachrichtenagentur dpa, ob dieses Konstrukt überhaupt noch zeitgemäß sei, antwortete Björn Wilhelm als frisch gekürter Programmdirektor Kultur des Bayerischen Rundfunks (BR): „Ja, das denke ich. Und aus gutem Grund. Wir können als Rundfunkanstalt einen Beitrag für die Gesellschaft leisten: Indem wir mit Spitzenorchestern nicht nur in der Carnegie Hall in New York spielen, sondern sehr bewusst in die Regionen gehen.“. Guter Mann.
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