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Auch digital rundum vernetzt: Die neue Vision der Bayerischen Staatsoper München © Staatsoper.de/BSOM
In den vergangenen zwei „Corona“-Jahren mussten sich nicht nur Musiker nach neuen Auftrittsmöglichkeiten umschauen. Wie die Theater mussten auch Opernhäuser der Lockdown-Not mit digitalen Aufführungskonzepten entgegenwirken. Schließlich galt schon immer: Besser im Internet spielen als gar nicht. Irgendwann wird sich der Spielbetrieb aber wieder normalisieren – mit einem Publikum ohne Masken. Doch ein Zurück wird es zumindest für die Bayerische Staatsoper unter ihrem neuen Intendanten Serge Dorny nicht mehr geben. Denn für das Münchner Haus hat gerade die Coronakrise exemplarisch gezeigt, dass die Kultur nicht für die Herausforderungen der Gegenwart und damit der Zukunft gerüstet ist. Was besonders für die neuen Kommunikations- und Medienformen gilt, die Ausdruck eines neuen Verständnisses und Konsumverhaltens auch von Musik sind. Und weil man sich laut der Staatsoper längst in einem Zeitalter der „digitalen Transformation“ befindet, hat man eine „Digitalstrategie“ entworfen, mit der man die Kunstform Oper mit der digitalen Welt vernetzen will.
Nun lesen sich die dazu veröffentlichen Konzepte und Diagnosen wie die Papiere irgendwelcher hippen Medienwissenschaftler. „Mithilfe unserer kreativen Kraft sind wir aktiver Treiber bei der Entwicklung eines neuen, kulturell geprägten Medienverständnisses“, heißt es etwa. Oder: „Digitalisierung ist ein hochdynamischer Prozess, bei dem uns eine agile Herangehensweise hilft: wir planen iterativ in kurzen Etappen, setzen unsere Projekte schrittweise um und bedenken die Optimierung von Projekten ganz im Sinne des ‚Build-measure-learn‘-Gedankens bereits in deren Entstehungsprozess.“ Und was heißt das nun alles übersetzt? Man will – mit neuen journalistischen Formaten – noch präsenter auf den üblichen Kanälen wie Facebook, Instragram, TikTok & Co. sein. Ab sofort gibt es die Kinderwebsite www.maestro-margarini.de , auf der man das Opernhaus virtuell erkunden kann. Neben der Mediathek direkt auf der Staatsopern-Seite startet zudem mit „Intermezzo“ eine Quiz-App über Oper, klassische Musik und Musiktheater. Und weiterhin kann man Premieren und ausgewählte Konzerte per Livestream besuchen. Das digitale Angebot ist also ziemlich facettenreich. Was dann aber eigentlich zählt, findet nicht im Internet oder auf irgendwelchen Displays statt, sondern dreidimensional und ungefiltert – auf der Opernbühne.
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