home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Startseite · Medien · Kronjuwelen

(c) Jim Houghton

Magazin

Schätze für den Plattenschrank

Monsieur mit dem güldenen Atem

Beim Namen „Jean-Pierre­ Rampal“ schnalzen nicht nur die ­Liebhaber herrlich leuchtenden ­Querflötenspiels mit der Zunge. Beim französischen Meisterflötisten kommen auch all diejenigen voll auf ihre Kosten, die Flötenmusik ohne klanghistorischen Schnickschnack oder zeitgenössische Verbiegungen genießen wollten. Der aus Marseille stammende Rampal war daher ein weltweit gern gesehener Gast in den Abo-Reihen bedeutendster Konzertsäle. Welchen Ruf der 2000 in Paris verstorbene Monsieur auch in den USA genoss, unterstreichen nicht zuletzt seine New Yorker Mozart-Aufnahmen mit Geiger Isaac Stern und Cellist Mstislaw Rostropowitsch. Zu finden sind diese – im doppelten Wortsinn – „Klassiker“ in einer schwergewichtigen CD-Box, die schon jetzt den 100. Geburtstag von Rampal 2022 vorwegnimmt. Aus dem Zeitraum 1969 und 1996 stammen die Studio- und Live-Aufnahmen, die Rampal für CBS, RCA und Sony Classical gemacht hat. Als Flötist, aber auch als Dirigent. Beim Repertoire gibt es auf den ersten Blick keine großen Überraschungen. Von Bach über Vivaldi bis hin zum Neo-Klassizismus eines Albert Roussel oder gar eines Krzysztof Penderecki reicht der Bogen, bei dem Rampal von brillant bis charmant all seine einnehmenden Qualitäten ausspielen konnte. Und auch im fluffigen Fusion-Neo-Barock-Jazz, den er anhand der Stücke von Claude Bolling u. a. mit seinem Freund und Gitarrenpartner Alexandre Lagoya pflegte, konnte Rampal mit Verve glänzen. Eine schöne Hommage also an eine große Musikerpersönlichkeit.

The Complete CBS Masterworks Recordings

Jean-Pierre Rampal

56 CDs – Sony

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.

Guido Fischer, 18.12.2021, RONDO Ausgabe 6 / 2021



Kommentare

Kommentar posten

Für diesen Artikel gibt es noch keine Kommentare.


Das könnte Sie auch interessieren

Pasticcio

Neue Musik - immer nach vorne

Am 31. Juli 1921, um 11 Uhr 30 und damit zu einer Uhrzeit, als die sonntäglichen Kirchengänger […]
zum Artikel

Gefragt

südtirol festival merano.meran

So klingt Lebensqualität

Valery Gergiev, Patricia Kopatchinskaja und Valer Sabadus sind nur einige der vielen Stars beim […]
zum Artikel

Pasticcio

Der ganze Liszt-Kosmos

Wenn in den 1840er Jahren Damen aus gutem Hause plötzlich außer Rand und Band waren, ahnte man: […]
zum Artikel


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top