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Am 18. November in der Görlitzer Synagoge zu hören: Klarinettistin Sharon Kam © Nancy Horowitz
Bis heute streiten sich selbst namhafte Kenner der jüdischen Musik darüber, was sie so unverwechselbar macht. Eine treffende Einschätzung ist immerhin Dmitri Schostakowitsch geglückt: „Bei der jüdischen Musik handelt es sich fast immer um ein Lachen unter Tränen.“ Diese Mischung aus Lebensfreude und Verzweiflung, aus trotziger Fröhlichkeit und aufwühlender Klage findet sich in zahlreichen Werken von Schostakowitsch oder etwa auch in dem Cellostück „Schelomo“ von Ernest Bloch. Doch das ist eben nur die eine Facette von jüdischer Musik. Da gibt es zudem die traditionsreiche synagogale Musik. Dank der Vielfalt jüdischer Gemeinschaften hat sich über die Jahrtausende hinweg gleichfalls die liturgische Musik immer wieder mit den Musiksprachen der jeweiligen Länder und Regionen verändert. Und da gibt es ja noch etwa jene unterhaltende Klezmer-Musik, die im jüdischen Theater und Kabarett ihr zweites Zuhause gefunden hat. Die Bandbreite der jüdischen Musik ist dementsprechend so reich wie bunt. Davon erzählen nun auch die „Internationalen Tage Jüdischer Musik“, die vom 12. bis 18. November quer durch Deutschland, von Berlin bis nach Köln und von Görlitz bis Würzburg stattfinden. Und auch damit soll das laufende Festjahr 2021 gefeiert werden, das unter dem Motto „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ steht.
Den Anfang dieser Konzertreihe macht man am 12. November im Potsdamer Albert-Einstein-Gymnasium, wo Gesänge des legendären Komponisten Louis Lewandowski präsentiert werden, der einer der großen Reformer der synagogalen Musik war. Seine Gesänge zählen zum festen Repertoire eines jeden Synagogen-Kantors.
Und auch wenn die weiteren Konzerte ebenfalls vorrangig in Synagogen stattfinden, geht es musikalisch durchaus auch weltlich zu. Wie etwa am 17. November im Köln, wo Thomas Albertus Irnberger (Violine) und Paul Kaspar (Klavier) Werke von Erich Wolfgang Korngold, Arnold Schönberg und seines Tennispartners George Gershwin spielen. Und beim Abschlusskonzert am 18. November in der Görlitzer Synagoge treffen sich dann Klarinettistin Sharon Kam und Pianist Matan Porat zu einem kammermusikalischen Gespräch, für das man Werke u.a. von Brahms und Debussy ausgewählt hat. www.internationale-tage-juedischer-musik.de
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