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(c) Leo Seidel
Die Opernwelt und insbesondere auch die Berliner unter ihnen trauern. Denn mit Karan Armstrong ist nicht nur einer der bedeutendsten Sopranistinnen der Gegenwart im Alter von 79 Jahren gerade verstorben. Die gebürtige Amerikanerin, die noch von Lotte Lehmann ausgebildet wurde, gehörte über Jahrzehnte zu den Aushängeschildern der Deutschen Oper Berlin. Über 400 Mal stand sie hier in 24 Opern auf der Bühne. Wobei sie aus der Sicht des Opernhauses „die ideale Künstlerin für das Regietheater ihres Mannes“ Götz Friedrich war. Kennengelernt hatte man sich Ende der 1970er Jahre im Rahmen einer Stuttgarter „Salome“. Und als Friedrich Intendant in Berlin wurde, setzte Armstrong hier ihre Weltkarriere auch in Opern des 20. Jahrhunderts fort. Nachdem Friedrich 2000 verstorben war, verabschiedete sich Karan Armstrong ein Jahr später von dem Haus als Marschallin im „Rosenkavalier“. 2016 konnten ihre Berliner Fans sie immerhin noch einmal auf der (Theater-)Bühne erleben – in Ronald Harwoods Komödie „Quartetto“ als pensionierte Primadonna.
Guido Fischer, 23.10.2021, RONDO Ausgabe 5 / 2021
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