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(c) Liliya Olkhovaya
Normalerweise können gerade Stardirigenten nur selten über ihren Schatten springen und Kollegen über den grünen Klee loben. Doch als Kölns ehemaliger GMD Semyon Bychkov einmal auf sein größtes Schumann-Erlebnis angesprochen wurde, kam wie aus der Pistole geschossen: John Eliot Gardiners Gesamteinspielung sämtlicher Schumann-Sinfonien. „Für mich war es eine regelrechte Offenbarung“, so Bychkov. „Solche Aufnahmen zeigen uns, wie problematisch die etablierte Sicht auf dieses Repertoire ist.“ Tatsächlich war es dem englischen Originalklang-Pionier Gardiner 1998 gelungen, das bis dahin konsequent romantische Schumann-Bild einer radikal entschlackten, aber so gar nicht magersüchtig anmutenden Generalrevision zu unterziehen. Allein nur mit diesem überfälligen Update eines altbekannten Sinfonikers hat Gardiner sich seinen Ehrenplatz auf dem diskografischen Olymp verdient. Tatsächlich ist aber dieses Schumann-Paket nur ein kleiner Teil eines riesigen Outputs von Gardiners durchweg maßstäbesetzenden Interpretationen. Die Bach-Kantaten und die Klavierkonzerte von Mozart und Beethoven mit Malcolm Bilsom und Robert Levin, sämtliche Beethoven-Sinfonien, die klassische Moderne von Zemlinsky, Weill und Britten sowie große Opernwelten von Monteverdi, Mozart sowie Strawinski („The Rake’s Progress“) – vor allem mit seinen drei Klangkörpern The Monteverdi Choir, The English Baroque Soloists sowie dem Orchestre Révolutionnaire et Romantique hat der 78-jährige „Commander of the British Empire“ und Bio-Bauer alle Musikepochen nicht simpel nach dem modischen Originalklang-Konzept durchgeputzt. Gardiner hat allen Werken in dieser fulminanten, auch für die einsame Insel empfohlenen CD-Box neues Leben eingehaucht.
Guido Fischer, 12.06.2021, RONDO Ausgabe 3 / 2021
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