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(c) Simona Bednarek
Wenn hier nicht die Welt noch in Ordnung ist, wo bitteschön dann? Pure Natur, wohin das Auge reicht. Sattgrüne Wiesen, glasklare Bergseen, Allgäuer Alpenpanorama – Bilderbuchidylle. In der südlichsten Gemeinde Deutschlands, in Oberstdorf, kann man dementsprechend das ganze Jahr wirklich die Seele baumeln lassen. Oder sich per Wandern, Bergsteigen oder Biken fit halten. Doch speziell im Sommer sorgen nicht nur die Kuhglocken für eine anziehende Klangkulisse. So verwandelt sich gar das 2038 Meter hohe Fellhorn im Rahmen des Oberstdorfer Musiksommers in eine Konzertbühne. So auch bei der diesjährigen Ausgabe. Mit der Bergbahn geht’s hinauf – wo man schon vom deutschen Weltklasse-Cellisten Maximilian Hornung erwartet wird, der mit fünf Musikerfreunden Streichermeloswonnen von Brahms und Tschaikowski garantiert. Seit 1993 gibt es das Festival bereits. Und dank Eckhard Fischer, der 2014 die Künstlerische Leitung übernommen hat, bekommt man nicht nur internationale Stars wie Maximilian Hornung oder die etwas andere Klassikformation Spark geboten. Auch der hochtalentierte Nachwuchs macht wieder in den traditionell öffentlichen Meisterkursen, die unter anderem von Professoren der Musikhochschule Detmold gegeben werden, von sich hören. Insgesamt 16 Konzerte sowie sechs Meisterkurse stehen auf dem Programm. Wobei man auch all jene Künstler erleben kann, die eigentlich schon für die letztjährige, jedoch coroanabedingt abgesagte Ausgabe eingeplant waren. Den offiziellen Eröffnungstusch des Musiksommers übernehmen gleich zwei Ensembles. Zunächst überbringt die Jodlergruppe Oberstdorf eine musikalische Grußbotschaft – bevor die Münchner Symphoniker unter der Leitung von Kevin John Edusei sowie mit der Geigerin Maria-Elisabeth Lott Mendelssohns Violinkonzert und die Siebte von Dvořák spielen. Überhaupt sind einmal mehr auch regionale Musiker zu hören. Das Polymnia Salonorchester hat sich auf den Sound der 1920er- bis 1940er-Jahre spezialisiert und gibt Hits von Mackeben bis Hollaender zum Besten. Und Bariton Michael Hansel feiert den unvergleichlichen Kabarett-Chansonnier Georg Kreisler. Vierstimmigen First-Class-Gesprächen kann man sodann beim Auftritt des Aris Quartetts beiwohnen. Das von Günter Pichler (Alban Berg Quartett) ausgebildete und mehrfach beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD prämierte Streichquartett schlägt den Bogen von Haydn über den Tschechen Pavel Haas bis hin zum epochalen Es-Dur-Opus 127 von Beethoven. Und noch mehr Beethoven gibt es in der ihm gewidmeten langen Konzert-„Nacht“ sowie beim Klavierrecital von Mona Asuka, die ihren Abend passend zur alpinen Umgebung mit einem wahren pianistischen Gipfelstürmer krönen wird – mit Franz Liszt.
Oberstdorfer Musiksommer
29. Juli bis 15. August
www.oberstdorfer-musiksommer.de
Tickets: +49 (8322) 959-2005
Guido Fischer, 22.05.2021, RONDO Ausgabe 3 / 2021
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