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Wien bleibt Wien, und Wiener Lied bleibt Wiener Lied, ob es nun brav nach E-Musik-Gattungsregeln vom Klavier, beziehungsweise Orchester begleitet wird – oder von Schrammeln. Angelika Kirchschlager zeigt mit ihrem neuen Projekt, dass selbst die Wurzeln vieler Lieder von Brahms, Mahler oder Schubert bis zum Heurigen bis in die Vorstädte der Donaumetropole reichen – und wahrscheinlich sogar von dort inspiriert sind!
Das Neujahrskonzert bekommt Konkurrenz – und zwar aus Schönbrunn. Im Park des Schlosses findet jeden Juni ein Sommernachtskonzert mit den Wiener Philharmonikern statt – und das bei freiem Eintritt. Das Programm überrascht: Da sind nicht nur Klassiker von Strauß, Liszt und Holst zu hören, sondern auch Filmmusik, etwa aus »Star Wars«. Weltraumklänge, die gut in einen Konzertsaal unter Sternen passen …
Wer authentisches Musizieren in Originalpraxis liebt, sieht beim Namen Leopold Stokowski rot. Vielen gelten seine romantischen Orchesterarrangements großer Bach-Werke als Irrtum der Musikgeschichte. Nun gräbt ausgerechnet ein Alte-Musik-Spezialist diese Bearbeitungen wieder aus: Richard Egarr zeigt die Adaptionen als eigenständiges Kapitel der Barock-Rezeption. Besonders bemerkenswert: Egarr tritt mit opulenten Orchesterarrangements von Werken Händels und Ockeghems in Stokowskis Fußstapfen!
Düster und sehr, sehr unheimlich ist sie, die Musik zum allerletzten Harry-Potter-Film – und sie passt damit genau zu den Bildern. Wer ein bisschen tiefer in die thematisch-motivischen Verästelungen dieser Riesen-Partituren einsteigt, macht eine verblüffende Entdeckung: Komponist Alexandre Desplat lässt nämlich in seinem Soundtrack immer wieder das mystisch glitzernde, einst von John Williams am Beginn der Heptalogie ersonnene »Hedwig«- Thema aufklingen – als einziges der ursprünglichen Williams-Melodien. Reine Geschmackssache oder geheime Botschaft?
»Was Sie schon immer mit einem Streichquartett machen wollten, sich aber nie zu fragen trauten«: Unter diesem Motto bewegt sich das 1990 gegründete Ensemble KK-Strings jenseits der strengen Klassik-Grenzen. Das Album »Bullerjan Nächte« entstand im Austausch mit Gästen wie Hubert von Goisern, Angelika Kirchschlager und Milan Turkovich. Statt Gage gab es kreatives Geben und Nehmen, statt Studio eine Wohnung im Wiener Alsergrund mit Wein, gutem Essen und dem namengebenden B ullerjan- Ofen. Das Ergebnis: Streichquartett im Stil von Jazz bis Obertongesang, Minimal Music, Oper und Filmmusik.
Oliver Buslau, 30.11.1999, RONDO Ausgabe 4 / 2011
Seit Hans-Christoph Rademann Leiter der Internationalen Bachakademie Stuttgart ist und Henning Bey […]
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Eins, zwei – Pass!
Weiter trainiert hat Martin Grubinger natürlich auch in den Zeiten der Auftrittsverbote während […]
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Prag
Drei Opern, vier Orchester, Konzertsäle mit Historismus-Üppigkeit oder Landhauscharakter – Prag […]
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Der spätbarocke Dichter Barthold Heinrich Brockes (1680–1747) begründete seinen Ruhm durch die 1712 entstandene Passionsdichtung „Der für die Sünde der Welt gemarterte und sterbende Jesus“. Mit dieser hochemotionalen Schrift war er so erfolgreich, dass gleich 13 zeitgenössische Komponisten diese vertonten, darunter Händel, Keiser, Mattheson und Stölzel. Auch Georg Philipp Telemann lernte den Text 1716 kennen und schrieb in seiner Autobiographie, dass „dessen Poesie von allen […] mehr