Startseite · Interview · Gefragt
Begonnen hatte der Traum 1997 an der Escuela Superior de Música Reina Sofía in Madrid. Heute zählen die vier Musiker zu den interessantesten jungen Quartettformationen. Sie stehen damit für den Erfolg ihrer Hochschule, die erst sechs Jahre zuvor als Spaniens neue Exzellenzhochschule gegründet worden war. Trotz ihrer Jugend – Abel Tomàs war damals erst 16 Jahre alt – gewannen die vier Musiker schnell die Aufmerksamkeit namhafter Mentoren: so von den Kollegen vom Hagen-Quartett und von Walter Levin, dem legendären Primarius des LaSalle Quartetts. Und noch ein großer Name schwebte von Anfang an über dem Quartett: Pau Casals. Nicht nur für den Katalanen Arnau Tomàs, der in Casals Todesjahr geboren wurde, ist der große Cellist ein Vorbild: Er steht für die Hoffnung, nach der Zäsur durch das Franco-Regime eine neue spanische Streicherschule begründen zu können.
Dass sich das Cuarteto Casals für spanisches Repertoire einsetzt, ist Ehrensache. Die neueste CD ist daher Luigi Boccherini gewidmet, der 37 Jahre lang in Spanien wirkte. Um dabei auch seine beiden berühmtesten Werke zu präsentieren, tat man sich mit dem Cellisten Eckart Runge vom Artemis Quartett zusammen. Mit ihm spielte man das »Nachtwachen- Quintett« ein, in dem Boccherini die Musik auf den Straßen von Madrid schildert. Und natürlich darf auch das Streichquintett in E -Dur mit dem berühmten Menuett nicht fehlen. Wie man so viel Frische und Freizügigkeit in das scheinbar abgespielte Stück bringt? Es habe geholfen, dass man mit barocken Bögen gespielt habe, meinen die Musiker, deren Interesse an technisch-musikalischen Anregungen auch nicht vor der historischen Aufführungspraxis halt macht. Und außerdem, sagt Brown, »haben wir den Satz vor dieser Aufnahme vor allem als Zugabe gespielt«: Da blieb wohl ein bisschen Zugabenstimmung erhalten!
Carsten Niemann, 30.11.1999, RONDO Ausgabe 4 / 2011
Wegrand der möglichen Geschenke
Der österreichische Saitenzauberer veröffentlichte vor kurzem auf dem freigeistigen Münchner […]
zum Artikel
Meldungen und Meinungen der Musikwelt
Anna Netrebkos Marktwert dürfte sich bekanntlich nicht gerade im Peanuts-Bereich bewegen. Trotzdem […]
zum Artikel
Der Plüschtempel vom Naschmarkt
Das Theater an der Wien bildet die kreative Spitze der herrlichsten Wiener Opernwelt. Weil es will? […]
zum Artikel
Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Nach seiner viel beachteten Aufnahme der 7. Sinfonie setzen François-Xavier Roth und das Gürzenich-Orchester Köln ihre Bruckner-Gesamteinspielung fort. Die „Romantische“, wie Anton Bruckner seine vierte Sinfonie selbst betitelt, komponierte er 1874 inmitten einer Zeit persönlicher Niederlagen. Und er zweifelt sofort an seinem Werk, bezeichnet manche Stellen als „unspielbar“ und findet die Instrumentation „hie und da überladen und zu unruhig“. Erst Jahre später, nach […] mehr