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(c) Manu Teobald
Anfang der 1980er-Jahre war Christoph Eschenbach als Pianist an einer Mozart-Aufnahme beteiligt, die es sogar auf die Seite „Buntes & Vermischtes“ schaffte. Gemeinsam mit seinem langjährigen Duo-Partner Justus Frantz hatte Eschenbach nämlich in Mozarts Konzert für drei Klaviere einem äußerst prominenten Amateurpianisten Schützenhilfe gegeben – Bundeskanzler Helmut Schmidt. In der nunmehr knapp 50 Jahre währenden Karriere von Eschenbach besitzt diese Einspielung einen besonderen Stellenwert. Denn es sollte die allerletzte Studioaufnahme des Konzertpianisten werden. Hatte Eschenbach 20 Jahre zuvor als neuer Wunderknabe sein Debüt bei der Deutschen Grammophon mit Mozart-Sonaten gegeben, schloss sich damit der Kreis. Aber in den Ton-Archiven schlummert weiterhin noch eine Menge von ihm. 1974 nahm Eschenbach in seinem spanischen Domizil beispielsweise vom pianistischen Quälgeist Carl Czerny die „30 Études de mécanisme“ op. 849 sowie die „Schule der Geläufigkeit“ op. 299 auf. Desweiteren setzte er sich da an ausgewählte Sonatinen von Friedrich Kuhlau und Muzio Clementi. Diese eher pädagogische als musikalisch ambitionierte Kost ist jetzt in der stattlichen CD-Box „Piano Lessons“ zu finden. Anhand historischer Aufnahmen auch aus den 1960er-Jahren hat Eschenbach so ein Kompendium an Klavierstücken und -Sonaten zusammengestellt, das in Form einer akustischen Klavierfibel das Interesse fürs Klavierspiel wecken soll. Ganz leicht beginnt es daher auch mit Miniaturen des 1803 in Mainz geborenen Komponisten Ferdinand Beyer. Meisterlich geht es hingegen im Finale zu – mit Sonaten des Dreigestirns Haydn, Mozart und Beethoven.
Guido Fischer, RONDO Ausgabe 1 / 2021
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