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„Ich mache nicht gerne viel Aufhebens um mich; ich bin schließlich nur ein Mitglied der Herde.“ Mit diesen Worten hat Hephzibah Menuhin ihr künstlerisches Selbstverständnis beschrieben. Und wie sie an anderer Stelle anmerkte, war es für sie eher unangenehm, im Spotlight zu stehen und bewundert zu werden. Aus diesen Sätzen spricht eine gewisse Zurückhaltung, aber auch eine Skepsis gegenüber den Mechanismen des Klassik-Betriebs. Und wie dieser einen vereinnahmen kann, hatte Hephzibah hautnah bei ihrem Bruder Yehudi mitbekommen. Denn schon ganz früh wurde er als geigerisches Ausnahmetalent gefeiert und weitergereicht. Doch auch sie zeigte bereits früh, was in ihr steckt. Als sie mit acht Jahren ein Klavierrecital gab, prognostizierte die Tageszeitung „San Francisco News“ eine Weltkarriere. Die machte Hephzibah Menuhin zwar nicht, sondern bespielte vorrangig als Klavierpartnerin ihres Bruders die Welt. Trotzdem finden sich in der jetzt anlässlich ihres 100. Geburtstags zusammengestellten CD- und DVD-Box auch zahlreiche Solo-Aufnahmen, die sie als klarsichtige und zugleich beredte Interpretin des klassischen und romantischen Repertoires zeigen – angefangen von Klavierkonzerten von Mozart und Brahms bis zu Solo-Sonaten von Beethoven und Kleinigkeiten etwa von Mendelssohn und Schubert. Zeit ihres Lebens fühlte sich die gebürtige Amerikanerin (1920–1981) aber vor allem als Teamplayerin, als Kammermusikerin wohl. Das unterstreichen die Aufnahmen mit Yehudi auch aus den 1930er-Jahren sowie ein schwungvolles „Forellenquintett“, für das sich Hephzibah 1958 mit dem Amadeus Quartett zusammentat. Zu den Highlights dieser mit zahlreichen CD-Welterstveröffentlichungen gespickten Box gehören zudem umfangreiche Filmdokumente, Konzertmitschnitte und Interviews.
Guido Fischer, 06.03.2021, RONDO Ausgabe 1 / 2021
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Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr