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N° 1353
13. - 24.04.2024

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am 20.04.2024



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Von prunkvoll bis demütig: Die Orgel zieht auch ästhetisch alle Register © pixabay.com

Pasticcio

Auf dem Instrumententhron

Manchmal gehen selbst Musikjahre nahezu ungehört ins Land, die durchaus eine größere Resonanz verdient hätten. Und selbst so ein Zugpferd wie Stargeiger Daniel Hope konnte 2020 nichts daran ändern. Seit 2008 küren die Landesmusikräte Jahr für Jahr ein „Instrument des Jahres“, um seine verschiedensten musikalischen Facetten zu beleuchten. In diesem Jahr war die Violine an der Reihe. Doch trotz des Schirmherrs Daniel Hope hat man die entsprechende bundesweite und eben ganzjährige Konzertreihe nicht so wahrgenommen. Im nächsten Jahr aber soll nun ein Instrument gewürdigt werden, das man wahrlich nicht übersehen und erst recht nicht überhören kann. Gemeint ist natürlich die Königin und Domina der Instrumente, die Orgel. Ein ganzes Jahr lang porträtieren die Landesmusikräte diese seit der Antike aktive Tastenmaschine mit Ausstellungen und Konzerten. Wobei aktuell noch nicht alle Landesverbände mit einem genauen Programm um die Ecke gekommen sind. Immerhin wird im Saarland der saarländische Echopreisträger Christian Schmitt als Schirmherr fungieren. Und der Landesmusikrat Berlin hat bereits so manche Ideen und Pläne verraten . Unter dem Titel „365 Schulkassen besuchen eine Orgel“ werden Schüler und Schülerinnen auch in Orgelbauwerkstätten eingeladen. Eine Orgel-App gibt einen beeindruckenden Über- und Einblick in die Berliner Orgellandschaft. Und einer der Höhepunkte der insgesamt 365 Orgelkonzerte dürfte der Auftritt von Iveta Apkalna im Konzerthaus Berlin sein.
Wer aber bereits noch in diesem Jahr Orgelmusik in ganz besonderer Atmosphäre erleben will, der schaltet am Heiligen Abend das französische Fernsehprogramm ein. Da wird nämlich live das Weihnachtskonzert aus der Pariser Kathedrale Notre-Dame übertragen. Erstmals seit dem verheerenden Brand singt dann wieder ein Chor. Weltklasse-Cellist Gautier Capuçon tritt auf. Und an der gemieteten Orgel gibt sich Titularorganist Yves Castagnet die Ehre.

Guido Fischer



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