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Steinalt ist Adrian Boult geworden, ganze 94 Jahre alt. Und im Laufe seiner ellenlangen Karriere hatte sich der Sohn aus gutem Hause vor allem zur ersten Instanz für die Werke seiner Landsleute entwickelt. Ralph Vaughan Williams und Edward Elgar gehörten da genauso zu seinen All-time-Favoriten wie Gustav Holst, dessen Orchesterhit „The Planets“ quasi zu Boults lebenslangem Begleiter wurde. 1918 war er es immerhin, der das komplette Werk erstmals im Rahmen einer privaten Aufführung in der Londoner Queen’s Hall dirigierte. Und in den nächsten Jahrzehnten nahm Boult die „Planeten“ stolze fünf Mal auf – zuletzt 1978 und damit in jenem Jahr, in dem er sich mit 89 Jahren vom Dirigentenpult verabschieden sollte. Die Einspielung mit dem London Philharmonic Orchestra besitzt aber so gar nichts Abgeklärtes, gar Altersmildes. Im Gegensatz. Da funkelt und strahlt es in bester Klangpracht. Der junge Holst soll einmal gesagt haben, dass Boult es war, der die „Planeten als Erster zum Leuchten gebracht“ habe. Genau das gelang ihm nun 1978 ein weiteres, letztes Mal.
Guido Fischer, RONDO Ausgabe 4 / 2020
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