Startseite · Oper & Konzert · Pasticcio
Jetzt leider zahnlos: Der Lieblings-Konzertflügel von Angela Hewitt © Keith Saunders Photography
In noch nicht einmal einer Sekunde ist alles vorbei. Aus acht Meter Höhe stürzt da ein schwarzer Flügel mit großem Getöse auf einen Hallenboden. Und während aus diesem schwer demolierten Instrument immerhin noch die Saiten nachschwingen, scheinen die meisten Tasten für immer unbrauchbar herausgehüpft zu sein. Doch der dänische Komponist Simon Steen-Andersen hat diesen zerstörten Flügel nicht einfach resteverwertet. Für sein 2014 komponiertes Klavierkonzert erweckte er diesen Klangkörper per Video zu neuem Leben, indem er ihn zum Dialogpartner eines Live-Pianisten machte.
Dieser bei den Donaueschinger Musiktagen uraufgeführte und sogleich mit einem Orchesterpreis ausgezeichnete „Flügelsturz“ kommt einem jetzt wieder in den Sinn, angesichts einer Meldung, die von einer ungewollten Flügelzerstörung berichtet. Leidtragende ist dabei die kanadische Meisterpianistin Angela Hewitt, die ähnlich wie ihre Kollegen Krystian Zimerman und András Schiff stets mit dem ihr vertrauten Instrument herumreist. Doch Hewitt ist nun das passiert, was sich auch kein Musikamateur wünscht, der mit seinen Klavier umzieht: ihr rund 600 Kilo schwerer Konzertflügel vom Typ F278 Fazioli wurde nun beim Transport völlig zerstört. Die gerade für ihr Bach-Spiel gepriesene Pianistin hatte gerade in Berlin eine Einspielung beendet, als es zum Unglück kam. „Die Klavier-Transporteure kamen in die Regie, um zu sagen, dass sie mein kostbares Fazioli Grand Piano fallen gelassen haben“, so Hewitt. Dass an dem Trümmerhaufen leider nichts mehr zu retten sein würde, bestätigte ebenfalls Fazioli nach kurzer Begutachtung. So ist auch der Eisenrahmen zerbrochen. Wie Hewitt auf ihrem Facebook-Account schrieb, würde es daher finanziell oder künstlerisch keinen Sinn machen, „dieses Instrument wiederherzustellen. It`s kaputt.“ Das rund 140.000 Euro teure Instrument ist laut der Musikerin das einzige einer Serie, das vier Pedale besaß. „Ich habe dieses Piano abgöttisch geliebt. Es war mein bester Freund, mein bester Begleiter.“
Feuer und Flamme
Bläsermusik der Renaissance muss nicht laut und rustikal klingen. Katharina Bäuml, Leiterin des […]
zum Artikel
Da hätte es die alte der heutigen Bundeshauptstadt mal zeigen können, wie man die Wahl eines […]
zum Artikel
Gruß vom Himmel
Zum 80. Geburtstag schenkt die Deutsche Grammophon dem Jahrhundert-Engel all ihre Aufnahmen in […]
zum Artikel
Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Nach seiner viel beachteten Aufnahme der 7. Sinfonie setzen François-Xavier Roth und das Gürzenich-Orchester Köln ihre Bruckner-Gesamteinspielung fort. Die „Romantische“, wie Anton Bruckner seine vierte Sinfonie selbst betitelt, komponierte er 1874 inmitten einer Zeit persönlicher Niederlagen. Und er zweifelt sofort an seinem Werk, bezeichnet manche Stellen als „unspielbar“ und findet die Instrumentation „hie und da überladen und zu unruhig“. Erst Jahre später, nach […] mehr