home

N° 1353
13. - 21.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



Startseite · Oper & Konzert · Pasticcio

Barockes Juwel: Das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth © Achim Bunz - Bayerische Schlösserverwaltung

Pasticcio

B wie Bayreuth, Barock & Blödsinn

Ab dem 25. Juli ist es wieder soweit. Selbst Hardcore-Anti-Wagnerianer werden mit einer gewissen Neugierde beobachten, was sich da bei den Bayreuther Festspielen so tut. Denn in diesem Jahr steht bekanntlich die Neuinszenierung von Richard Wagners „Ring des Nibelungen“ in der Regie von Valentin Schwarz im Mittelpunkt. Dass man solch einem jungen Regie-Kerl 2020 solch eine Mammutaufgabe anvertraut, galt 2019 bei der Programmvorstellung als veritable Überraschung. Und anscheinend laufen aktuell die Vorbereitungen ohne große Störungen ab. Dass Intendantin Katharina Wagner bei ihrer Wahl von regieführenden Bayreuth-Debütanten nicht immer ein glückliches Händchen besaß, weiß man spätestens seit ihrer verrückten Idee, den selbsternannten Universalkünstler Jonathan Meese 2016 für einen neuen „Parsifal“ einzuplanen. Damals wurde er wieder ausgeladen, da sein Regiekonzept wohl zu kostspielig gewesen war. Seinem Selbstbewusstsein hat das aber nicht geschadet. Und mit Bayreuth ist er noch längst nicht fertig. Im Gegenteil. Wie Meese gegenüber dpa gestanden hat, würde er gerne die Richard-Wagner-Festspiele komplett übernehmen. „Ich würde gerne Chef sein von dem Laden." Gott bewahre.
Keine Spinnerei, sondern erfreuliche Tatsache ist dagegen, dass die bayerische Stadt neben den Wagner-Festspielen und „Musica Bayreuth“ ab diesem Jahr mit „Bayreuth Baroque“ noch ein weiteres Musikfestival bekommen wird. Diesmal ein reines Barockmusik-Festival – mit Countertenor, Barockopern-Trüffelnase und -Impresario Max Emanuel Cencic als künstlerischem Leiter. Unmittelbar nach dem großen Wagner-Finale wird das Barockfestival dann erstmals vom 3. bis 13. September im schmucken Markgräflichen Opernhaus stattfinden. „Das Markgräfliche Opernhaus ist ein einzigartiger Ort der Musikgeschichte“, so Cencic über seine zukünftige Wirkungsstätte. „Sein Bestehen danken wir vor allem auch Richard Wagner, der den Wert dieses Opernhauses richtig erkannte und sich dafür einsetzte, es für die zukünftigen Generationen zu erhalten. In diesem geschichtsträchtigen Haus Opern zu präsentieren, die seit 300 Jahren nie oder kaum gespielt wurden, ist für mich ein Traum, der wahr wurde.“ Geplant sind jeweils zwei Opernproduktionen, darüber hinaus „Konzerte mit Künstlern von Weltrang“, so der frischgebackene Festivalchef.

Guido Fischer



Kommentare

Kommentar posten

Für diesen Artikel gibt es noch keine Kommentare.


Das könnte Sie auch interessieren

Pasticcio

Jetsetter

Meldungen und Meinungen der Musikwelt

Und auch in den nächsten Jahren wird Andris Nelsons reichlich Flugkilometer abreißen. Denn gerade […]
zum Artikel

Fanfare

Proben, Pleiten und Premieren: Höhepunkte in Oper und Konzert

Lausitz macht’s möglich: Elīna Garanča war bei einem neuen Musikfestival in der Dorfkirche zu […]
zum Artikel

Gefragt

Maddalena Del Gobbo

Französischer Gamben-Adel

Die italienische Gambistin hat ihr neues Album Prinzessin Henriette gewidmet – nicht nur Tochter […]
zum Artikel


Abo

Top