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Martin Geck † © Jürgen Wassmuth/TU Dortmund
Bach, Mozart, Beethoven, Wagner – über keine anderen Komponisten wurde bekanntlich so viel geschrieben und publiziert. Doch Martin Geck gehörte zu jenen Autoren, die mit jedem Buch bewiesen, dass das Leben und Werk solcher Musiktitanen eben noch lange nicht zu Ende geschrieben worden ist. Und so brachte Geck bereits 2017 und damit vor dem großen Beethoven-Feuerwerk 2020 ein umfangreiches, dabei von vorne bis hinten lesenswertes Buch heraus, das es in dieser Form noch nicht gegeben hat. Auf zwölf Stationen porträtierte der Musikwissenschaftler nämlich von Adorno bis Tintoretto jene Musiker, Schriftsteller, Philosophen und Maler, die auf Beethoven großen Einfluss ausgeübt hatten bzw. die von dessen Schaffen auf ganz unterschiedliche Weise infiziert und inspiriert worden sind. Gerade erst ist darüber hinaus ein Band mit dem Titel „Beethoven-Bilder“ erschienen, für den sich Geck mit dem Kunsthistoriker Werner Busch über Beethoven und die ihm gewidmeten Denkmäler von der Goethe-Zeit bis hin zu Gegenwartskünstlern à la Markus Lüpertz austauscht. Auch im hohen Alter garantierte Geck regelmäßig neue und verblüffende Einsichten und Blickwinkel auf die klingenden Geniestreiche und ihre Schöpfer.
Die Zahl seiner Bücher, die es bisweilen bis in die Bestseller-Listen geschafft haben und teils sogar ins Koreanische, Rumänische und Lettische übersetzt wurden, ist riesig. Der im Ruhrgebiet geborene Musikwissenschaftler, der 1976 in Dortmund zum Professor ernannt wurde, hatte dabei die Gabe, seine kenntnisreichen Bach-, Mozart, Schumann- und Wagner-Betrachtungen in einem für jedermann verständlichen Ton zu schreiben. Davon konnten sich nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder und Jugendliche überzeugen. Dazu schlüpfte Geck immer wieder in die Rolle seines Alter Ego „Professor Jeck“ und veröffentlichte Kinder-CDs wie „Professor Jecks Tierlieder-ABC“, für die er mit dem Schallplattenpreis des deutschen Musikschulverbandes und dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet wurde. Jetzt ist Geck im Alter von 83 Jahren in Bochum verstorben. In Erinnerung bleiben wird er nicht nur als Autor vieler Standardwerke wird er Generationen von Stundenten und Musikenthusiasten, nicht zuletzt aber auch als reimender „Jeck“, dem wir kleine Meisterwerke wie das folgende verdanken: „Ein Ochse namens Otto / gewann fünf Mark im Lotto / er kaufte sich ein Ofenrohr / jetzt bläst er im Posaunenchor“.
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Dreizehn Jahre war Roger Norrington Chefdirigent des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart (vor der Fusion mit dem Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg zum SWR Symphonieorchester im Jahr 2016) und hat mit dem sogenannten „Stuttgart Sound“ weltweit für Furore gesorgt. Dabei handelt es sich um eine gelungene Synthese aus historisch informierter Aufführungspraxis und den Klangmöglichkeiten eines modernen Orchesters. Egal ob es sich um Werke von Mozart, Haydn, Brahms oder Beethoven dreht, […] mehr