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N° 1353
13. - 23.04.2024

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Schätze für den Plattenschrank

Ein zufällig in Bombay geborener Wiener

Am 18. Juni 2011 hatte man den Goldenen Saal des Wiener Musikvereins besonders auf Hochglanz gebracht. Denn die Wiener Philharmoniker hatten zu einer Feierstunde mit Festkonzert eingeladen. Fast auf den Tag genau jährte sich da zum 50. Mal die erste Begegnung mit Zubin Mehta, der am 11. Juni 1961 sein Debüt bei diesem Traditionsorchester gegeben hatte. Nun also trat der Geehrte wieder ans Pult und dirigierte noch einmal genau das Programm von einst. Wie sehr man sich seitdem gegenseitig ins Herz geschlossen hat, die Philharmoniker und der „zufällig in Bombay geborener Wiener“ (Mehta über Mehta), spiegelt nun ebenfalls der kleine „Neujahrs-Konzert“-Schwerpunkt in einer dem Dirigenten gewidmeten CD-Box wider. Immerhin fünf Mal, zwischen 1990 und 2015, leitete er dieses Traditionsevent mit dem entsprechenden Schmiss und Funkenschlag. Die Mitschnitte machen jedoch nur einen Bruchteil all der Aufnahmen aus, die Mehta von 1965 bis 2015 für das Columbia- Label gemacht hat. Und natürlich sind seine Karriereabschnitte entsprechend umfangreich dokumentiert. Ob als Chef der Los Angeles Philharmonic (1972-1978), der New Yorker Philharmoniker (1978-1991) sowie des Israel Philharmonic Orchestra, von dem sich der mittlerweile 83-jährige Mehta gerade erst verabschiedet hat. Bis auf so manche Kuriositäten wie die Aufnahme des Soundtracks von Woody Allens „Manhattan“ bildet das klassisch-romantische Repertoire da den Schwerpunkt. Und Mehtas musikalische Herzenswärme hat sich hörbar auch auf solche prominente Solistenfreunde wie Isaac Stern, Arthur Rubinstein und Pinchas Zukerman übertragen. Zudem erwies sich Mehta als die ideale Künstlerpersönlichkeit, um 1990 ein mehr als nur musikhistorisches Konzert zu leiten – als die Berliner Philharmoniker auf ihrer damals tatsächlich ersten Israel-Reise gemeinsam mit dem Israel Philharmonic Orchestra Beethoven spielten.

The Complete Columbia Album Collection (94 CDs + 3 DVDs)

Zubin Mehta

Sony Classical

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Guido Fischer, 09.11.2019, RONDO Ausgabe 5 / 2019



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