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Christian Thielemann (c) OFS/Matthias Creutziger
„Es liegt in der Natur der Sache, dass nur ich befugt bin, die Rahmenplanung für die Osterfestspiele zu erstellen.“ Daher würde auch „kein Raum für eine ‚künstlerische Gesamtverantwortung‘ einer anderen Person“ bestehen. Mit diesen Zeilen hat sich Christian Thielemann an den Aufsichtsrat der Osterfestspiele Salzburg gewandt und damit einmal mehr sein Unverständnis über eine Personalie ausgedrückt, die auf Betreiben der Politik an ihm vorbei installiert wurde. In seiner Funktion als künstlerischer Leiter der Osterfestspiele hätte er eigentlich die Zügel dieses von Karajan gegründeten Prestige-Festivals in der Hand. Doch 2022 tritt Nikolaus Bachler, dann Ex-Intendant der Bayerischen Staatsoper, mit eben jener neu geschaffenen „künstlerischen Gesamtverantwortung“ an, während Thielemann bereits im Frühjahr klarstellte, dass „ich eine Zusammenarbeit mit Bachler ausschließe.“ Der Eklat hat sich nun prompt an den Opernplänen für 2022 & 2023 entzündet: Thielemann hat „Lohengrin“ und „Elektra“ angesetzt, Bachler will das rückgängig machen und bringt den „Freischütz“ und den „Fliegenden Holländer“ ins Spiel. Bei solchen Alpha- Tieren dürfte eine Einigung wohl kaum möglich sein.
Guido Fischer, 07.09.2019, RONDO Ausgabe 4 / 2019
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