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Gern hab' ich die Frau'n geküsst: Plácido Domingo (c) Pedro Walter / Sony Classical
Sie waren einst, auf den Bühnen der Konzertarenen dieser Welt, zusammen mit Kollege José Carreras die besten Kumpels – Luciano Pavarotti und Plácido Domingo. Als die „Drei Tenöre“ feierte man einen rauschenden Erfolg nach dem anderen und ließ sich das natürlich gut bezahlen. Als Big P. (so der Spitzname für Pavarotti) im September 2007 verstarb, trauerte nicht nur Italien. Seitdem ist Domingo zumindest formal der alleinige Herrscher im Tenor-Fach. Von Jürgen Kesting einmal zum „Marathon-Mann“ geschlagen, ist der Spanier nämlich noch im hohen Alter von 78 Jahren äußerst aktiv. Jetzt sind beide, Pavarotti und Domingo, wieder in den Nachrichten – aus unterschiedlichsten Gründen. Aktuell steht Domingo im Verdacht, gleich mehrere Frauen sexuell belästigt zu haben. Und vielleicht hat er sich damit auch jene postume Würdigung verbaut, die zugleich dem Menschen und Künstler Pavarotti zuteil wird. Ab dem 1. Weihnachtstag wird der Kinostreifen „Pavarotti“ zu sehen sein, mit dem Regisseur Ron Howard an seinen Blockbuster-Dokumentationen etwa über die Beatles anknüpfen will. 2021 dann wird ein Musical-Sänger sich wohl einige Kilo anfuttern müssen, um den genusssüchtigen Tenorissimo auf der Bühne so authentisch wie möglich darstellen zu können. Regisseur Michael Gracey und John Berry, ehemaliger Direktor der English National Opera, planen ein „Pavarotti“-Musical, für das dessen Witwe bereits grünes Licht gegeben hat.
Im Hause Domingo dürfte es hingegen zwischen Plácido und seiner Ehefrau Marta mächtig kriseln. Schließlich haben laut der Presseagentur AP gleich neun Frauen Domingo vorgeworfen, sie sexuell belästigt zu haben. Er habe versucht, sie durch Job-Angebote zu sexuellen Handlungen zu überreden. Inzwischen hat sich Domingo zu diesen Anschuldigen geäußert: „Es ist schmerzhaft zu hören, dass ich jemanden verärgert habe, oder jemandem unangenehme Gefühle bereitet habe, egal wie lange die Ereignisse zurückliegen oder wie gut meine Absichten waren.“ Und weiter erklärt er: „Ich habe geglaubt, dass alle meine Interaktionen und Beziehungen immer willkommen und im gegenseitigen Einverständnis waren.“
Erste Reaktionen gibt es bereits auch aus dem internationalen Oper- und Konzertbetrieb. Das Philadelphia Orchester sowie die Los Angeles Opera haben geplante Auftritte mit Domingo abgesagt. In Salzburg wird er hingegen wie geplant Ende August in Verdis „Luisa Miller“ singen. Diese Entscheidung begründet Helga Rabl-Stadler, die Präsidentin der Salzburger Festspiele, damit, dass sie es „sachlich falsch und menschlich unverantwortlich fände, zum derzeitigen Zeitpunkt endgültige Urteile und darauf beruhende Entscheidungen zu fällen".
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