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Eine seiner berühmtesten Aufnahmen spielte Carlo Maria Giulini 1987 ein – obwohl damals lediglich an der „zweiten Geige“. Das Zugpferd war nämlich Vladimir Horowitz, der für das Mozart-Klavierkonzert KV 488 einen namhaften, aber nicht ebenso scheinwerferverliebten Mann an der Seite brauchte. Schnell wurde klar, dass hier zwei gegensätzliche Großmeister aufeinandertrafen – und die eher lockere Notentreue von Horowitz auf den würdevoll-tiefen Orchesterklang in Reinkultur des damals 73-jährigen Giulini. Wesentlich ausbalancierter fielen da Giulinis Beethoven- Klavierkonzerte mit Arturo Benedetti Michelangeli aus, die jetzt ebenfalls in der Box enthalten sind unter den sämtlichen Aufnahmen, die der 2005 verstorbene Maestro ab 1976 für die Deutsche Grammophon gemacht hat. Nahezu ausschließlich widmete er sich da der großen Sinfonik (Beethoven, Schubert, Brahms, Bruckner, Tschaikowski, Mahler) sowie der Chormusik etwa von Rossini und Fauré. Doch was er mit den Toporchestern aus Wien, Berlin, Chicago und Los Angeles immer auch anging – stets legte Giulini höchsten Wert auf eine Ausdrucksintensität, die seine Wurzeln in der großen italienischen Oper erkennen ließen. Zum Glück ließ sich der Bühnenabstinenzler Giulini zumindest noch für gleich vier mitreißende und spannungsgeladene Verdi-Aufnahmen gewinnen – darunter das „Requiem“, den „Falstaff“ (mit Renato Bruson) sowie einen ultimativen „Rigoletto“, bei dem von Plácido Domingo über Piero Cappuccilli bis hin zu Ileana Cotrubas und Nikolaj Gjaurow eine Ansammlung von Stars das Studio in eine Bühne des Lebens verwandelte.
Guido Fischer, 08.06.2019, RONDO Ausgabe 3 / 2019
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