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Leopold Mozart (Ölgemälde von Pietro Antonio Lorenzoni, um 1766) © ISM
Am 14. November 2019 jährt sich zum 300. Mal der Geburtstag des wohl berühmtesten Vaters eines Komponisten. Dabei kann es sich selbstverständlich nur um Leopold Mozart handeln, der in die Musikgeschichte vor allem als Manager seines Sohnes Wolfgang Amadeus eingegangen ist. Natürlich verdankt sich Leopold Mozarts Nachruhm auch einiger eigener Werke. Sein Trompetenkonzert ist ein absoluter Klassiker. Und im Geburtsjahr von Wolfgang Amadeus, 1756, veröffentlichte der gelernte Geiger eine „Violinschule“, die zu seinen Lebzeiten in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Und auch heute noch besitzt dieses Kompendium einen wertvollen Ruf unter Top-Geigern. Mit Leopold, der laut eines Jugendfreunds von Wolfgang „ein Mann von vielen Witz und Klugheit“ gewesen sein muss, haben sich zwar nahezu sämtliche Biografen beschäftigt, die sich dem Leben und Werk seines Sohnes gewidmet haben. Aber selbst in Salzburg, wo die Mozarts heimisch waren, war er noch nicht einmal Gegenstand einer Ausstellung. Genau das holt nun die Stiftung Mozarteum Salzburg nach. Unter dem Titel „Leopold Mozart. Musiker – Manager – Mensch“ wurde jetzt im Mozart-Wohnhaus eine Sonderausstellung eröffnet, die ihn von verschiedensten Seiten zeigt (bis 9. Februar 2020; www.mozarteum.at). Da begegnet man dem erfolgreichen Pädagogen, klugen Erzieher und Förderer seiner begabten Kinder Maria Anna und Wolfgang Amadeus. Außerdem lernt man ihn näher als genialen Netzwerker, gebildeten Leser und talentierten Fremdsprachler kennen. Rund 80 Exponate, darunter wertvolle Brief- und Musikautografe, Drucke, Dokumente sowie Memorabilia, Gemälde und Grafiken konnten dafür zusammengetragen werden. Wobei die Leihgaben auch aus Budapest, München, Augsburg, Dresden, Düsseldorf und den USA stammen.
Ein Brief an Maria Theresia Hagenauer zählt dabei zu den Besonderheiten, da Leopold in der Regel Briefe an Kaufmann Lorenz Hagenauer in Salzburg, seinen Freund, Vermieter und Financier der Reisen geschrieben hatte. Die Originale dieser Schreiben sind mehrheitlich verschollen. Der Brief vom Februar 1764 aus Paris ist deshalb von doppeltem Seltenheitswert: Er ist als Autograf erhalten und an die Ehefrau von Hagenauer gerichtet: „Man muß nicht immer an Mannspersonen schreiben, sondern sich auch des schönen und andächtigen Geschlechtes erinnern.“ In dem achtseitigen Brief berichtet er ihr neben den Erfolgen seiner Wunderkinder vor allem von der aktuellen Pariser Mode, der Religiosität der Franzosen, von den Gebräuchen bei Hofe sowie der Kindererziehung. Berührend ist dagegen ein Brief, den Leopold im Herbst 1777 an seinen nach Paris gereisten Sohn schrieb. Leopold war untröstlich, dass er in der Aufregung den „vätterlichen Seegen“ vergessen hatte. Er verbrachte einen „traurige[n] Tag, den ich in meinem Leben nicht zu erleben glaubte“. Doch nur wenige Zeilen später kommt wieder der Manager durch, der aus der Ferne die Reise seines Sohnemannes mit Hinweisen zu Unterkünften, Kontakten, Geldkursen sowie Akademien durchplant.
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