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Das Volkslied kann ja nichts dafür, dass man es zur Verherrlichung nationaler Bestrebung missbrauchte. Es ist völlig unschuldig daran, dass sich Generationen von Schülerinnen und Schülern im altmodischen Musikunterricht an ihm abarbeiten mussten. Es kommt darauf an, was man draus macht. Das Ensemble Quadro Nuevo lässt das Repertoire alter Musikbücher swingen, tanzen und träumen. „Am Brunnen vor dem Tore“ zum Beispiel wird zu einem jazzigen Saxofonsolo, „Kein schöner Land“ scheint plötzlich nicht mehr (wie vom Schöpfer Zuccalmaglio gedacht) das Bergische Land östlich von Köln zu besingen, sondern eher – die typischen Rhythmen verdeutlichen es unüberhörbar – Brasilien. Den klanglichen Rahmen für das vielseitige Ensemble bietet neben einer Reihe von Gastsolisten das Münchner Rundfunkorchester unter der Leitung von Elisabeth Fuchs: das Tüpfelchen auf dem i für die äußerst farbigen Arrangements.
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Debussy und Jazz – passt das zusammen? Immerhin war der französische Impressionist ja Zeitgenosse der Geburt dieser Musikrichtung, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts herauskristallisierte – zum Teil aus dem Ragtime, den Debussy in seinem „Golliwogg’s Cake-walk“ sogar selbst aufgriff. Doch für den Kontrabassisten Florian Dohrmann geht es um etwas anderes: Das zufällig im Radio gehörte Klavierstück „La fille aux cheveux de lin“ von Claude Debussy eröffnete ihm schlagartig die Verwandtschaft zwischen Belle-Epoche-Sinnlichkeit in den Harmonien des Franzosen und den Möglichkeiten frei schweifender Improvisation. Mit dem Klarinettisten und Saxofonisten Joachim Staudt, dem Gitarristen Christoph Neuhaus und dem Schlagzeuger Lars Binder wurde das Projekt „Blank Page“ daraus. Der Titel spielt auf die Absicht an, Debussys Musik noch einmal neu zu erfinden – mit nichts als einer „leeren Seite“ vor sich, aber den Geist seiner Harmonien und Motive im Kopf. So lassen die vier Musiker ihre von „Clair de lune“, „L’après-midi d’un faune“ oder „Pagodes“ inspirierte Ideen in feinen Verästelungen schweifen und entfernen sich mitunter weit vom bekannten Originaltext – der dann aber doch plötzlich aufscheint. Etwa in „Clair de lune“, das hier zu einer fein ausgehörten Ballade wird.
Mochermusic/MVH
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Soundtrack-Meister Hans Zimmer arbeitet ja seit Jahren daran, seine Partituren aus den Kinos in die Konzertsäle zu bringen und in eigenständige Albumprojekte zu verwandeln. 2017 boten internationale Solisten unter dem Titel „Hans Zimmer – The Classics“ Musik aus „König der Löwen“ bis „Gladiator“ in konzertanten Arrangements dar. Jetzt folgt eine monumentale Variante, die das Ursprungsmaterial in episch-sinfonische Dimensionen ausweitet: Das ORF-Sinfonieorchester, der Chor Neue Wiener Stimmen und weitere Solisten inszenieren eine gigantische Klanglandschaft, die den Sound, den man aus dem Kino kennt, bei weitem übertrifft. Aus jeder seiner Filmpartituren hat Zimmer große Suiten arrangiert, die dann live beim Festival „Hollywood In Vienna“ erklangen – Ausgangspunkt für ein Dutzend weiterer Konzerte in Deutschland.
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Ein Töne-Suchender sei er, steht in der Biografie von Thomas Leleu. Kein Wunder, dass er dann ausgerechnet Tuba spielt. Denn die Töne dieses Instruments sind doch recht selten deutlich herauszuhören. Normalerweise versteckt sich das tiefe Blech ja im sinfonischen Gesamtsound. Hier jedoch geht es eine originelle Beziehung zu Klavier (Kim Barbier) und Vibrafon (Kai Strobel) ein, und das Ergebnis ist ein Jazz-Trio, das es so noch nie gab. Leleu zeigt sich mit seinen Begleitern nicht nur als äußerst beweglicher Solotubist, sondern auch als ideenreicher Improvisator und Komponist. Neben eigenem prägen Titel aus dem Grenzgebiet von Klassik und Jazz das Programm – vor allem Kurt Weill taucht immer wieder auf, umrankt von Französischem von Erik Satie über Reynaldo Hahn bis Michel Legrand und Georges Moustaki. Dazwischen haben dann sogar noch Tangotitel und das Wiegenlied von Johannes Brahms Platz.
Oliver Buslau, 20.04.2019, RONDO Ausgabe 2 / 2019
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Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr