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Das waren noch Zeiten, als Orchestermäzene es ungefragt wagten, selbst einmal aufs Dirigentenpult zu hüpfen. 1933, in seinem ersten Jahr als Chefdirigent der Los Angeles Philharmonic, ging Otto Klemperer dementsprechend in seiner Garderobe an die Decke, als er hören musste, dass der finanzstarke Orchester-Förderer einfach mal „Stars and Stripes“ dirigierte. Die Geschichte des L. A. Philharmonic ist zum 100. Geburtstag 2019 natürlich randvoll mit solchen Anekdoten. Und wie die jetzt veröffentlichte Glückwunsch-Box noch einmal eindrucksvoll dokumentiert, ist die Orchesterhistorie überreich an intensiven, langen und ertragreichen Musikerfreundschaften. 16 Jahre lang dauerte etwa die Ära des Chefdirigenten Zubin Mehta. In die Zeit des wunderbaren Carlo Maria Giulini (1978 – 1984) fiel auch das Debüt des Finnen Esa-Pekka Salonen, der – später selbst Chef – den Staffelstab 2009 an Gustavo Dudamel weiterreichte. Allein diese vier Chefdirigenten-Namen stehen für ganz unterschiedliche Klangkonzepte. Trotzdem haben sie allesamt – wie die Gäste Leonard Bernstein und Igor Strawinski – auf ihre Art den Sound eines Orchesters geprägt, bei dem nicht einzelne Gruppen wie beim Chicago Symphony Orchestra herausragen, sondern von jeher der elektrisierende, vielfarbige und stets ungemein modern wirkende Teamspirit Trumpf ist. Das trifft für die historische Aufnahme aus dem Jahr 1938 von Brahms´ Klavierquartett in der Schönberg-Fassung mit Klemperer genauso zu wie für den Live-Mitschnitt von 2009 mit der Uraufführung von John Adams´ „City Noir“ mit Dudamel.
Guido Fischer, RONDO Ausgabe 2 / 2019
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