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Generalpause: Der Musikunterricht fällt zu oft ersatzlos aus (c) pixabay.com
„Groovy Grounds und Bodysounds-Rhythmus in der Klasse“, „Soundscapes - Mit zwei Ohren sieht man besser“, „Sprachförderlieder im Musikunterricht“ – so lauten drei von rund 400 Veranstaltungen auf dem 4. Bundeskongress Musikunterricht, der noch bis zum Sonntag in Hannover veranstaltet wird. Und satte fünf Tage lang werden dann rund 1500 Musikpädagogen die unterschiedlichsten Kurse, Vorträge und Workshops besucht haben, um dabei auch neue Ideen für den Musikunterricht mitzunehmen. Ausgerichtet hat diesen Fortbildungskongress der Bundesverband Musikunterricht (BMU), der sich für die Belange und Arbeitsfelder von ca. 40.000 Musiklehrern engagiert. 40.000 Musiklehrer – das hört sich auf den ersten Blick durchaus viel an. Dieser Zahl stehen aber rund 8,3 Millionen Schülerinnen und Schüler gegenüber. Was nüchtern gesehen zum Ergebnis führt, dass im Durchschnitt auf einen Musiklehrer 270 Schüler kommen – eine horrende Zahl. Und tatsächlich scheint der Beruf des Musiklehrers nicht unbedingt attraktiv zu sein. Was wie immer auch finanzielle Gründe hat. Die Musikschülerzahlen steigen zwar oftmals an entsprechenden Bildungseinrichtungen. Das Honorar ist jedoch über die vielen Jahren konstant geblieben. Wie etwa im Fall der Rheinischen Musikschule: obwohl die Arbeit sich für die Honorarkräfte längst verdoppelt hat, wirkt sich das nicht im Portemonnaie aus. Weshalb man Ende August auf die Straße gegangen war und in Köln dagegen lautstark demonstrierte.
Die fehlende Anerkennung auch über das Gehalt hat drastische Konsequenzen, was man am Bespiel all jener Studenten ablesen kann, die eigentlich das Zeug zum Musikpädagogen hätten. Wie der Präsident des Bundesverbandes Musikunterricht (BMU), Ortwin Nimczik, im Vorfeld des Kongresses daher geforderte, muss mehr in die Wertschätzung für das Schulfach Musik und für Musiklehrer investiert werden. „Die künstlerischen Ausbildungen an den Musikhochschulen boomen“, so Nimczik. Aber viele Studierende wählen lieber ein Instrument als den Unterricht, obwohl sie wissen, dass sie kaum Chancen auf eine feste Anstellung als Orchestermusiker haben. Damit tut sich für die Musiklehrerschaft ein ähnliches Problem auf, über das das Handwerk schon lange ächzt: es fehle trotz hervorragender Auftragslage der Nachwuchs. Nimczik fordert daher eine Ausbildungsoffensive – und benennt dabei auch das Übel dieses Musiklehrermangels in der Praxis. Nämlich, dass der Musikunterricht in manchen Regionen und Schulen einfach ausfällt. Selbst in der gymnasialen Oberstufe haben mittlerweile nur noch 30 Prozent aller Abiturienten Musikunterricht bekommen – was logischerweise zur Folge hat, dass die Quote an potenziellen Musiklehrern wiederum noch geringer ausfällt als vor etwa zehn Jahren. Doch auch gegen diese Tendenz will der Bundesverband jetzt verstärkt angehen, verspricht der Verbandspräsident.
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