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Bach und die Orgel – ab dem 19. Jahrhundert sollten Organisten aus aller Herren Länder sich dieser fruchtbaren Beziehung wieder vermehrt widmen. Aber Bach und das Cembalo – das musste erst reifen. Trotz etwa der Pioniertaten der Polin Wanda Landowska. Und so war es selbst für eine Bach-Instanz wie Helmut Walcha in den 1950er Jahren nicht immer einfach, mit seinem Herzenskomponisten auf dem Cembalo zu konzertieren. Alle Welt wollte mit Walcha vor allem jenen Organisten erleben, dem mit seiner 1952 abgeschlossenen Gesamteinspielung aller Bach-Werke ein diskografischer Meilenstein gelungen war. 1957 bekam der gebürtige Leipziger und Wahl-Frankfurter aber nun endlich das Angebot, sich im Studio auch des Cembalo- Schaffens von Bach anzunehmen. Ein Jahre später begann die Aufnahmeserie, die 1963 beendet war. Ausgewählt hatte Walcha dafür die großen Zyklen aus dem Werkkorpus von Bach, darunter das „Wohltemperierte Klavier“, die Goldberg-Variationen, die Partiten sowie die Englischen und Französischen Suiten. Diese Einspielungen sind nun gebündelt im Boxen-Format zu haben. Und auf seinem Ammer-Instrument sollte es Walcha gelingen, den Farbenreichtum und die Rhetorik dieser Meisterwerke nicht allein auszubalancieren. Die Modernität seines Spiels, mit dem er selbst die „Inventionen“ aus der Repertoire-Nische holte, ist verblüffend und lässt darin sogar einen Bach-Kenner und Cembalo-Kollegen wie Gustav Leonhardt weiter hinter sich.
Guido Fischer, RONDO Ausgabe 5 / 2017
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