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Im Mai kamen Regisseur Damien Chazelle und Hauptdarstellerin Emma Stone extra nach Hollywood, um ihrem Kumpel Justin Hurwitz zuzujubeln. Und zwar bei einer besonderen Premiere des Kinohits „La La Land“. Dafür war über die gesamte Bandbreite der legendären Hollywood Bowl eine riesige Kinoleinwand gespannt worden, vor der nun ein üppig besetztes Sinfonieorchester Platz nahm. Und ganz vorne, im schneeweißen Smoking-Jackett dirigierte Justin Hurwitz seinen mit diversen Oscars prämierten Soundtrack zu „La La Land“ live zum Film. Nach der Weltpremiere des Spektakels „La La Land In Concert“ gab es natürlich Standing Ovations. Aber wie Hurwitz danach zugeben musste, war er vorher mehr als nervös gewesen. „Es war ja nicht nur ein großes Publikum, sondern alles musste ja auch gleich beim ersten Mal sitzen. Live kriegt man keine zweite Chance. Der Film läuft immer weiter, und die Musik muss immer dazu passen.“
Die perfekte Synchronisation zwischen Live-Musik und bewegenden Filmbildern ist aber nur der technische Erfolgsschlüssel zu der Show „La La Land In Concert“, die jetzt von 3. bis 11. Januar 2018 in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu erleben ist. Was vielmehr zählt und mitreißt, sind all die Songs und Instrumentalstücke, mit denen Hurwitz Damien Chazelles filmischem Musical „La La Land“ das perfekte musikalische Sahnehäubchen aufgesetzt hat. Dabei könnte man den Eindruck gewinnen, Hurwitz habe sich mit den Schallplatten solcher Bigband-Könige wie Count Basie und Duke Ellington eingeschlossen, um die idealen Arrangements für seine nicht nur direkt ins Ohr, sondern auch in die Beine gehenden Melodien zu finden. Da wird in bester Tradition berühmter Hollywood- Musicals geswingt und gegroovt. Und wenn schon zu Beginn der gesamte Cast von „La La Land“ die Hymne „Another Day Of Sun“ anstimmt, zieht das die Zuschauer mitten hinein ins sonnig-heiße L.A., wie die knackige Jazz-Nummer „Summer Montage“. Dass Hurwitz aber auch ein begnadeter Balladenkomponist ist, hat er mit solchen Songs wie „City Of Stars“ und „A Lovely Night“ unter Beweis gestellt. „Der Film La La Land von Damien Chazelle ist ein Traumtanz durch das Leben und die Künste“, schwärmte denn auch die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ nicht zuletzt wegen des Soundtracks. Genauso sah dies ebenfalls die Jury bei der diesjährigen Oscar-Verleihung. Insgesamt sechs goldene Statuetten wurden unter dem Team von „La La Land“ verteilt. Und neben Emma Stone als „Beste Schauspielerin“ und Damien Chazelle für die „Beste Regie“ wurde Hurwitz gleich zwei Mal ausgezeichnet – in der Kategorie „Beste Filmmusik“ sowie „Bester Song“ für „City Of Stars“.
Nun also macht „La La Land In Concert“ auch in Europa und im deutschsprachigen Raum Station. Und wenngleich der Komponist dabei am Orchester-Pult Platz für einen Kollegen machen wird, darf man das Versprechen von Justin Hurwitz für bare Münze nehmen: „Das Konzert erlaubt den Zuschauern, den Film auf ganz neue Weise zu entdecken. Wir wollten, dass es wirklich ein Film-Erlebnis bleibt und nicht einfach nur ein Konzert wird.“
www.lalalandinconcert.de
Reinhard Lemelle, 21.10.2017, RONDO Ausgabe 5 / 2017
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