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(c) Iwan Wolkow/flickr.com
Hier und da, zwischen Flensburg und Garmisch, soll dieses Ritual am Frühstückstisch tatsächlich noch regelmäßig gepflegt werden. Gespannt blättert man die lokale Morgenzeitung durch – auf der Suche nach einer Besprechung des Konzerts, das man zwei Tage vorher in der heimischen Stadthalle besucht hat. Und auch wenn besprochener Klavier- oder Liederabend an einem vorbeigegangen sein sollte, gibt es ja immer noch so manchen Kultur- bzw. Musikredakteur, der die hohe Kunst des Schreibens der Musik derart beherrscht, dass man den Artikel einfach verschlingen muss. Die klassische Konzertrezension im traditionellen Feuilleton-Teil der abonnierten und noch eigenhändig im Briefkasten gestopften Tageszeitung existiert somit zwar heute noch. Doch in den regionalen Redaktionsstuben ist seit vielen Jahren der Kampf um den entsprechenden Zeilenplatz größer geworden. Und in den überregionalen Tageszeitungen wird noch seltener das einzelne Konzertereignis gewürdigt, sondern lieber gleich die große Festivalsause oder die spektakuläre Opernpremiere. Das Feuilleton als Abbild eines facettenreichen Klassik-Betriebs gibt es nicht mehr. Und trotzdem sollte man nicht gleich wieder den langweiligen Gesang der notorischen Kulturpessimisten anstimmen. Denn wenngleich die Auseinandersetzung und Beschäftigung mit der Klassik sich stark verändert hat, so hat sich über die letzten Jahrzehnte hinweg ein erstaunlich großer Pool an Print- und Online-Medien gebildet, der scheinbar nahezu lückenlos über die klassische Musik informiert. Mehr als nur einen Überblick über aktuelle CD-Neuerscheinungen und aufstrebende Künstler geben Publikationen wie RONDO. Und zu Spezialistenthemen wie die Alte oder die Neue Musik gibt es entsprechende Fachmagazine.
Rund 170 solcher regelmäßig erscheinenden Magazine gibt es. Wobei darunter auch musikalische Special Interest-Magazine wie der „Folker“ oder „Spex“ zu finden sind. Die Liste über die verschiedensten Magazine ist schon erstaunlich, die das Deutsche Musikinformationszentrum (MIZ) für den neuen Themenschwerpunkt „Musikberichterstattung in Print- und Onlinemedien“ zusammengestellt hat. Zu finden ist er auf www.miz.org/fokusmusikberichterstattung.html und gibt einen vielseitigen Einblick in die Strukturen und Entwicklungen der Musikberichterstattung. Beleuchtet wird da die Ausbildung des Musikjournalisten. Betrachtet werden zudem die Redaktionen von rund 170 Tages- und Wochenzeitungen, die regelmäßig über musikbezogene Themen berichten. Nach Angaben des MIZ arbeiten in den Redaktionen derzeit etwa 100 fest angestellte Redakteurinnen und Redakteure, die Musik als Schwerpunkt ihrer Berichterstattung nennen. „Allerdings klagen viele Redaktionen über eine erhöhte Arbeitsbelastung, nicht zuletzt deshalb, weil Presseverlage aus wirtschaftlichen Gründen in den vergangenen Jahren vermehrt gezwungen waren, feste Stellen abzubauen und auch die Beschäftigung freier Mitarbeiter einzuschränken", so der Leiter des MIZ, Stephan Schulmeistrat. Doch auch wenn die Karriere als Musikjournalist noch härter und steiniger werden sollte: Gibt es ein schöneres Betätigungsfeld?
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Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr