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Zurück auf Los: Sanierung der Oper Köln, hier 2013 © Superbass / CC-BY-SA-4.0 (via Wikimedia Commons)
Am Ende jeder Spielzeit wird traditionell Bilanz gezogen und Tabula rasa gemacht. So natürlich auch in Köln. Und so konnte die örtliche Opernintendantin Birgit Meyer im Gespräch mit der Lokalpresse auf die Frage, wo die Kölner Oper international denn stehen würde, antworten. „Weit vorn mit im Rennen.“ Daraus spricht durchaus gesundes Selbstbewusstsein. Denn künstlerisch hat das Haus weder musikalisch noch szenisch Bäume ausgerissen. Und vom Repertoire her stand zuletzt eher klassische Kost auf dem Spielplan. Würde man daher der Kölner Oper im internationalen Ranking gerade mal einen Platz am Rande der Abstiegsplätze attestieren, so befindet sich dieses einst so bedeutende Spitzenhaus zumindest von den Schlagzeilen her längst in Champions-League-Regionen. Schließlich sorgt man immer wieder für neue Hiobsbotschaften, wenn es um die seit 2012 wegen Renovierung geschlossenen Kölner Bühnen, also um das Opern- und das Schauspielhaus geht. Ständig werden nämlich Termine und Zahlen gerissen. So wie jetzt auch, als die Kölner Stadtspitze, auch in Person von OB Henriette Reker, die Öffentlichkeit über den aktuellen Zeitplan und die prognostizierten Kosten informieren musste. Und selbstverständlich ist es wieder so gekommen, wie es bei solchen Großprojekten eben kommen muss. Alles wird teurer. Und die Wiedereröffnung verschiebt sich meilenweit nach hinten. Ursprünglich wollte man noch mit 250 Millionen die beiden Häuser auf Vordermann bringen. Doch wie der Kölner „Express“ erfahren hat, beläuft sich die momentane Kostenschätzung auf stolze 570.554.049,49 Euro! Und hatte man vor Jahren leichtsinnigerweise 2015 als feierlichen Eröffnungstermin in die Welt gesetzt, wird es wohl jetzt eher 2022 werden. Was macht aber bis dahin speziell der gesamte Opernstab? Birgit Meyer hat gerade bei der Vorstellung des neuen Saisonprogramms verraten, dass man bis zur Spielzeit 2019/20 in der Ausweichstätte im Staatenhaus spielen werde. Wohin die Kölner Opernkarawane danach ziehen wird, steht in den Sternen. Doch auch für den möglichen worst case hat der Kölner ja stets eine Zauberformel parat: „Es hätt noch immer jot jejange“. Na dann Prost.
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