home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Startseite · Medien · Boulevard

Max Richter (c) Yulia Mahr

Boulevard

Ein Schuss Jazz, eine Prise Film, ein Löffel Leichtigkeit: Bunte Klassik

Keine Angst vor Virginia Woolf

Am Anfang erklingt der „Big Ben“ – hörbares Symbol für die Stadt London. Dann erhebt eine literarische Kultfigur ihre Stimme: Virginia Woolf, die große Meisterin des inneren Monologs, die den Roman revolutionierte, beginnt in einer Aufnahme von 1937 eine Rezitation – sozusagen als Präludium für Max Richters neues Album. Der Komponist zeichnet mit dem Woolf- Projekt, das auf einem 2015 uraufgeführten Ballett basiert, mit minimalistischen Kompositionen zwischen Klassik und Elektronik die Welt der Romane „Mrs. Dalloway“, „Die Wellen“ und „Orlando“ nach und stützt sich in letzterem auf die alte „La-Folia“-Akkordfolge – für Richter musikalisches Symbol des in der Renaissance verankerten Werkes. Am Ende steht der von Gillian Anderson gelesene Abschiedsbrief der Autorin, die 1941 Selbstmord beging.

Three Worlds. Music From Woolfs Works

Max Richter

DG/Universal

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Zimmer, der Klassiker

Der Ritterschlag für einen Filmmusikkomponisten mag in der Verleihung eines „Oscars“ liegen – oder in der großen Präsenz seiner Werke in Live-Konzerten, also abseits der Kinosäle. Doch in der künstlerischen Bedeutung toppt all das noch etwas Anderes: das Interesse seiner Werke bei anerkannten Solisten. Hans Zimmer hat nun genau das geschafft: Die tschechische Philharmonie unter Gavin Greenaway begleitet internationale Spitzensolisten in konzertanten Bearbeitungen von Werken, an denen Zimmer als Komponist oder Produzent beteiligt war. So hören wir Starpianist Lang Lang mit einer „Gladiator Rhapsody“, die Saxofonistin Amy Dickson interpretiert ein Thema aus „Der König der Löwen“, Trompeter Till Brönner eine Melodie aus „Crimson Tide – In tiefster Gefahr“.

The Classics

Hans Zimmer

Sony

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Tarkmanns neue Musik-Geschichten

Deutschland hat einen musikalischen Märchenerzähler, und der heißt Andreas N. Tarkmann. Seit Jahren verwandelt der Komponist und Arrangeur Geschichten für Kinder in Werke für Sprecher und Kammerorchester. Im aktuellen Album sind es zwei Märchen der Erzähler- Legende Hans Christian Andersen – Schöpfer der Geschichte von der Prinzessin auf der Erbse und des weniger bekannten Märchens „Der Mistkäfer“, in der das unansehnliche Tier auf Suche nach Gold Abenteuer erlebt. Die Interpretationen mit dem Sprecher Juri Tetzlaff, dem von Ruben Gazarian geleiteten Württembergischen Kammerorchester Heilbronn und dem Kinderchor Stuttgart ist farbig, mitreißend und lehrreich – denn wie immer in Tarkmanns Musikgeschichten erfährt man auch gleich etwas über die verwendeten Instrumente, mit denen der Komponist die Personen der Handlung charakterisiert. Wen die Musik zur Nachahmung reizt, der findet im Booklet auch gleich noch Text und Noten der „Mistkäfer“- und „Erbsen“- Lieder.

Andreas Tarkmann

Die Prinzessin auf der Erbse/Der Mistkäfe

Juri Tetzlaff, Württembergisches Kammerorchester Heilbronn u.a.

Coviello/Note 1

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.

Inspiriert von Vivaldi

Der Geiger Tim Kliphuis pflegt mit seinem Trio den „Gypsy Jazz“. Dass auch die klassische Musik ein Inspirationslieferant dafür sein könnte, erlebte er vor gut zehn Jahren: 2006 lud man ihn und sein Ensemble ein, Richard Strauss à la „Gypsy“ zu spielen. Die Freude an der Verbindung mit Klassik war geweckt – und nun traut sich Kliphuis mit seinem Trio an eines der berühmtesten Werke auf diesem Gebiet heran: Vivaldis „Jahreszeiten“. Gegen die riesige Konkurrenz an Bearbeitungen dieses Megahits behaupten sich die Jazzer mit großem Einfühlungsvermögen und dem Verzicht auf vordergründige Showeffekte. Vivaldi und Jazz auf Augenhöhe!

Reflecting The Seasons, Vivaldi By Tim Kliphuis Trio & Orchestra

Sony

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Oliver Buslau, 04.02.2017, RONDO Ausgabe 1 / 2017



Kommentare

Kommentar posten

Für diesen Artikel gibt es noch keine Kommentare.


Das könnte Sie auch interessieren

Pasticcio

Alter Schwede!

Meldungen und Meinungen der Musikwelt

Der Klang der Dresdner Staatskapelle hatte Herbert Blomstedt schon lange vor seinem offiziellen […]
zum Artikel

Festival

Klavier-Festival Ruhr

1823 – 1923 – 2023

Das Klavier-Festival Ruhr feiert unter anderem den Hundertsten von György Ligeti – und […]
zum Artikel

Gefragt

Kulturpolitik in Österreich

Waches Empfinden für die Gegenwart

Österreich rühmt sich als Kulturnation. Aber fühlen sich Wiens Klassik-Intendanten von der […]
zum Artikel


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top