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Sven Helbig (c) Claudia Weingart
Spätestens seit seinen „Pocket Symphonies“ gilt der in Dresden lebende Komponist Sven Helbig als besondere Stimme unter den jüngeren Tonsetzern. Sein Markenzeichen: Avantgarde, Pop, Jazz, der Stil von Filmsoundtracks und viele andere Elemente fließen ineinander. Nach seinen orchestralen Erfolgen entdeckt Helbig in seinem neuen Album nun die Möglichkeiten des Chorklanges. In „I Eat The Sun and Drink The Rain“ verbindet sich das unter der Leitung von Kristjan Järvi singende Vocalconsort Berlin mit Live-Elektronik zu weiten Soundpanoramen – nach Texten, in denen romantische Motive („Abendglühen“, „Meernacht“) spirituellen Themen („Kyrie“, „Gedenken“, „Agnus Dei“) begegnen.
Der Name „Thrakien“ wird so manchen an den mehr oder weniger fernen Geschichtsunterricht erinnern. Vielleicht schwingen auch Assoziationen mit der „Illias“ von Homer mit. Dass es sich bei dieser heute griechisch-türkischen südosteuropäischen Region um ein reiches Musikland handelt, zeigt nun der Cellist Jean-Guihen Queyras mit drei Musikerkollegen – den Brüdern Bijan und Keyvan Chemirani und Sokratis Sinopoulos. Für sie ist Thrakien geradezu ein Umschlagplatz der Klangkulturen, Begegnungsstätte von europäischer und orientalischer Musik. Ihre Kraft reicht weit über das eigentliche geografische Gebiet hinaus. Kein Wunder, dass so auch zeitgenössische Werke von Jörg Widmann oder Witold Lutosławski zu den weltmusikalischen Entdeckungen und Neuschöpfungen zwischen West und Ost passen.
harmonia mundi
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Klarinette und Akkordeon sind Geschwister. Bei beiden Instrumenten entsteht der Klang, indem ein gepresster Luftstrom auf ein Blatt oder eine Zunge trifft und zur Schwingung wird. Dass man die beiden so selten gemeinsam hört, ist ebenso seltsam wie schade. Paul Meyer und Pascal Contet schließen nun diese Lücke – und das gleich mit ganz großem klassischem Repertoire. Das Akkordeon übernimmt die Rolle des begleitenden Klaviers in wahren Virtuosenstücken wie Fantasien nach Themen aus Bellinis „Norma“ oder Verdis „Rigoletto“, einem einst fälschlich unter Wagners Namen veröffentlichten Adagio vom legendären frühromantischen Klarinettisten Heinrich Baermann, aber auch Kabinettstückchen des Tango-Königs Carlos Gardel.
Sony
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Früher verstand man unter einem „Arrangement“ ja eher so etwas wie „Neuorchestrierung“ oder eventuell „Neuanordnung in Form eines Potpourris“. Wenn aber der Hamburger Musikproduzent Matthias Arfmann ankündigt, Klassiker neu zu arrangieren, dann kann man sich auf tiefgreifendere Umwandlungen gefasst machen. Für sein Album „Balett Jeunesse“ schnitt er die Tracks berühmter Ballettwerke von Tschaikowski bis Strawinski auseinander und setzte sie zu einer großen Klassik-Pop-Collage wieder zusammen, in der die Stücke ihren ganz eigenen, neuen Rhythmus entfalten. Klassik- Kenner werden mit jedem Atemzug neue alte Bekannte treffen, Klassik-Neulinge können sich von einem auf den Dancefloors dieser Welt sicher einzigartigen Sound verzaubern lassen.
Oliver Buslau, 01.10.2016, RONDO Ausgabe 4 / 2016
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Der spätbarocke Dichter Barthold Heinrich Brockes (1680–1747) begründete seinen Ruhm durch die 1712 entstandene Passionsdichtung „Der für die Sünde der Welt gemarterte und sterbende Jesus“. Mit dieser hochemotionalen Schrift war er so erfolgreich, dass gleich 13 zeitgenössische Komponisten diese vertonten, darunter Händel, Keiser, Mattheson und Stölzel. Auch Georg Philipp Telemann lernte den Text 1716 kennen und schrieb in seiner Autobiographie, dass „dessen Poesie von allen […] mehr