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„Unsere Lust an der Musik ist ungebrochen.“ Auf diesen Nenner hatte Cellist David Finckel den über Jahrzehnte dauerlaufenden Motor des Emerson String Quartet, eine der verlässlichsten Streichquartettformationen, gebracht. Immerhin feiert der amerikanische Vierer in diesem Jahr seinen 40. Geburtstag. Und wenn man bedenkt, dass man davon 35 Jahre lang in ein und derselben Besetzung gespielt hat, spricht dies für eine intellektuelle und emotionale Verbundenheit, bei der Routine nie eine Chance bekam. Im Gegenteil, wie jetzt auch die Jubiläumsbox belegt, die sämtliche Aufnahmen des ESQ für die Deutsche Grammophon aus dem Zeitraum 1987 – 2009 umfasst. Ab der allerersten Einspielung mit Schuberts „Tod und das Mädchen“ und Beethovens „Serioso“-Quartett beleuchtete man nahezu ausschließlich die Monumente der Quartettliteratur auf einem spieltechnischen wie geistigen Niveau, wie es dies in der Konstanz noch nicht einmal das vom Repertoire her ähnlich konservative Quartetto Italiano hinbekommen hat. Daher sind auch im Laufe der Jahrzehnte Einspielungen von Werkzyklen entstanden, die Referenzcharakter besitzen. Dazu zählen die Gesamtpakete von Beethoven, Mendelssohn, Schostakowitsch und Bartók, aber auch Mozarts „Haydn“-Quartette sowie die klassische Moderne rund um Debussy und Leoš Janáček. Aber natürlich darf neben so manchen Repertoire-Entdeckungen von u. a. John Harbison und Richard Wernick keinesfalls die überwältigende CD von Bachs „Kunst der Fuge“ fehlen. Über die meinte David Finckel, der 2013 das Quartett verlassen hat, einmal: „Wenn ich die ‚Kunst der Fuge‘ höre, ist es so, als ob meine musikalischen Fenster endlich frischgeputzt werden. All die andere Musik wird für mich dann noch klarer, noch begreifbarer.“ Genau das trifft eigentlich auf alles zu, was das ESQ je aufgenommen hat.
Guido Fischer, 10.09.2016, RONDO Ausgabe 4 / 2016
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