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Huguette Dreyfus im Berliner Apollosaal, 1981 (c) Hans Pölkow, Deutsche Fotothek
Ob Rameau oder Franҫois Couperin, ob Duphly, Royer oder Balbastre – die französische Cembalo-Musik ist ungemein reich. Dass all diese Namen aber heute auch außerhalb Frankreichs nicht nur Alte Musik-Spezialisten ein Begriff sind, darf man getrost Huguette Dreyfus zuschreiben. Schließlich war es diese legendäre Cembalistin und Pädagogin, die die lange verschüttete Cembalo-Literatur der Grande Nation quasi wieder wachgeküsst hat. Angefangen hatte sie mit ihren Pioniertaten in den 1950er Jahren und damit in einer Zeit, als die Wegbereiter der historischen Aufführungspraxis sich erstmals in die Notenarchiven vergnügten. Die am 8. November 1928 im elsässischen Mulhouse geborene Dreyfus hatte da zwar zunächst am Pariser Konservatorium Klavier studiert. Doch nach Kursen in Siena beim ehemaligen Wanda Landowska-Schüler Ruggero Gerlin stieg sie, auch über den Gewinn des Internationalen Cembalo-Wettbewerbs Genf, schnell zu einer angesehenen Musikerin auf, die das bis dahin leicht verstaubte Cembalo endgültig rehabilitierte. So wurde Dreyfus ab den 1960er Jahren zu einer der herausragendsten Musikerinnen nicht nur für das Repertoire der französische Clavecinisten. Auch die Scarlatti-Sonaten und vor allem das Werks Bachs lagen ihr in den Fingern, wie glücklicherweise zahlreiche Aufnahmen dokumentieren.
Doch Huguette Dreyfus war eben keine Dogmatikerin. So hat sie auch mit der Musikerprominenz abseits der Darmsaiten-Kultur enge Kontakte gepflegt – wie mit Jean-Pierre Rampal, Henryk Szeryng und sogar Pierre Boulez. Und dass Madame als Lehrerin an der Schola Cantorum und der Sorbonne in Paris sowie am Lyoner Konservatorium zuallererst auf die Persönlichkeit ihrer Schüler Wert legte, unterstreichen allein die heute von ihrem Klangdenken völlig gegensätzlichen Top-Cembalisten Christophe Rousset und Olivier Baumont. Jetzt ist Huguette Dreyfus im Alter von 87 Jahren verstorben. Unter anderem erinnerte sich jetzt der amerikanische Cembalist Jory Vinikour, der von 1990 bis 1994 bei ihr studierte, noch einmal an eine Frau, die „Herzlichkeit, Humor und Menschlichkeit“ auszeichnete.
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