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Schatzsuche mit Gamben-Glück: Thomas Fritzsche (c) Künstler
Es lohnt sich immer, die Augen und Ohren offen zu halten. Denn plötzlich flattert einem ein kleiner Tipp ins Haus, der einem die Suche nach einem verloren geglaubten Musikschatz erleichtert. Genau von so einem Informanten bekam Thomas Fritzsch Anfang 2015 den Hinweis, dass er sich doch mal im Niedersächsischen Landesarchiv Standort Osnabrück umschauen solle. Dort läge nämlich das komplette Druckexemplar eines Fantasien-Zyklus für die Viola da Gamba, den Georg Philipp Telemann 1735 im Selbstverlag unters Volks gebracht hatte. Fritzsch stöberte – und hatte tatsächlich plötzlich jene 12 Gambenfantasien in der Hand, von der die Telemann-Forscher wussten, aber die sie bisher eben nie in die Finger bekommen hatten. „Telemann gießt nicht allein sein Füllhorn musikalischer Ideen aus“, so Fritzsch, der schon oft ein Näschen für Raritäten bewiesen hat. „Er besticht auch durch erstaunliche Kenntnis der Spielmöglichkeiten des Instruments und durch gambenidiomatisches Komponieren und erweist sich einmal mehr als Meister der intimsten kammermusikalischen Form.“ Fürwahr. Denn allein ein kurzer Höreindruck aus Fritzschs gerade veröffentlichter Weltersteinspielung dieser Sammlung reicht aus, um sofort von diesen in Form und Geist überwältigenden Werken gepackt zu werden, die besonders an die französischen Gambenkönige um Marais erinnern. Für jeden Gambisten, Telemann-Fan und Barockfreund ist diese CD schon jetzt ein Muss (Coviello/Note 1), einen Höreindruck kann man sich auch hier untenstehend schon einmal verschaffen. Und wer zufällig am 19. & 20. März in Telemanns Geburtstadt Magdeburg sein sollte, der hat schon jetzt zwei feste Programmpunkte. Denn im Rahmen der 23. Magdeburger Telemann-Festtage wird Fritzsch in zwei Konzerten dann die moderne Uraufführung der Fantasien spielen.
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