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Zeitarbeit für Orchestermusiker? Sitz der Theater- und Orchesterakademie wird die HMT Rostock (c) Wikimedia Commons
Es war eine der handwerklich aufwendigsten Protestaktionen, die gerade im thüringenschen Eisenach veranstaltet wurde. Um gegen die Auflösung der Eisenacher Landeskapelle und weitere Sparmaßnahmen am Landestheater zu demonstrieren, hatten in einer konzertierten Aktion Bürger einen sage und schreibe 600 Meter langen, selbstgestrickten Schal um das Theater gewickelt, um es symbolisch vor kalten kulturpolitischen Winden zu schützen. „Die Eisenacher und auch die Bürger in anderen Städten brauchen ihre Orchester und Theater direkt im Ort“, so Martin Majewski, der als Mitglied der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) die Interessen der Musiker in Thüringen vertritt. „Wer das nicht respektiert, regiert an den Bürgerinnen und Bürgern vorbei und erfüllt nicht seine Aufgabe als Volksvertreter.“ Stein des Anstoßes für diese Art von Flaggezeigen war die vom Kulturminister des Landes geplante Umstrukturierung der Thüringer Orchester- und Theaterlandschaft. Und wenn man bedenkt, dass in den letzten 25 Jahren bereits von den über 1.000 Musikerstellen in Thüringen über 400 abgebaut wurden, kann man das Engagement der Eisenacher nur allzu gut verstehen.
Ähnlich aufgeschreckt ist man aber aktuell auch in Mecklenburg-Vorpommern. Denn seit der Bildungsminister die Gründung einer Theater- und Orchesterakademie im Nordosten angekündigt hat, die bei der Hochschule für Musik und Theater (HMT) in Rostock angesiedelt sein soll, heben nicht zuletzt Vertreter der DOV bereits warnend den Finger. Einerseits steht man solchen Institutionen, die neue praxisorientierte Ausbildungsmöglichkeiten schaffen, positiv gegenüber. Doch der Plan der Politik geht darüber hinaus: Sollten die Bühnen und Orchester an Personalgrenzen bei der Umsetzung größerer Projekte stoßen, sollen Studenten von der Akademie eingesetzt werden können. Der nächste Schritt käme dann sicherlich schneller als gedacht: Im Zuge einer landesweit laufenden Theaterreform könnte man dann einfach die bestehenden Musikerstellen mit billigem studentischen Musikerpersonal besetzen. Vielleicht sollte man in Mecklenburg-Vorpommern schon mal die Stricknadeln rausholen…
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