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Es war ein Paukenschlag, als Mariss Jansons 2013 verkündete, dass er sich 2015 vom Amsterdamer Royal Concertgebouworchester verabschieden werde. 2004 hatte er von Riccardo Chailly dieses Weltklasseorchester übernommen und prompt auch für einen kleinen, aber durchaus gewichtigen Qualitätssprung in den einzelnen Orchestergruppen gesorgt. Die Streicher klangen unter Jansons noch eine Spur samtiger und die Blechbläser noch goldglänzender. Was nun das Repertoire angeht, hat sich Jansons nicht nur im Laufe der elfjährigen Künstlerehe mit den Königlichen eher auf den klassischen Werkkanon konzentriert. Schon beim ersten Aufeinandertreffen 1990 stand mit Berlioz´ „Symphonie fantastique“ genau das richtige Prachtstück auf dem Programm, um mit der idealen Mischung aus Perfektion und Empfindsamkeit, aus Transparenz und Substanz das Fundament für zukünftige Großtaten zu legen. Mit der Berlioz-Aufnahme wird auch eine umfassende CD-Dokumentation des Live-Gespanns Jansons/RCO eröffnet. Die Ausschnitte aus den im Radio übertragenen Konzerten bieten orchestrale Schwergewichte, von Sinfonien (Beethoven, Schumann, Tschaikowski, Bruckner, Mahler, Prokofjew) über Bartóks „Konzert für Orchester“, Ravel und Tondichtungen von Strauss bis hin zur jüngeren niederländischen Moderne eines Louis Andriessen. Die Werkauswahl mag eher konventionell sein – doch bei den Konzertmitschnitten begreift man umso mehr, was der Wiener Philharmoniker Clemens Hellsberg mit einem Satz über den Menschen und Musiker Mariss Jansons gemeint hat: „Das Orchester richtet sich an ihm nicht nur musikalisch auf, sondern auch charakterlich.“
RCO/Naxos
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