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Liebeserklärung an die Qualität: Kirill Petrenko wird neuer Chef der Berliner Philharmoniker (c) Wilfried Hösl
Die Berliner Philharmoniker haben immer sehr klug gewählt. Auch dieses Mal. Kirill Petrenko, das mag ein Name sein, den man außerhalb Deutschlands buchstabieren muss. Der 1972 in Omsk geborene, in Vorarlberg aufgewachsene Dirigent hat fast nur im deutschsprachigen Raum gearbeitet. Das kleine Kraftpaket, öffentlichkeitsscheu und rigide auf den Dienst an der Partitur verpflichtet, ist ein Arbeitstier, das sich im Schatten eines Orchestergrabens am Wohlsten fühlt. Interviews gibt er gar nicht mehr. Petrenko ist eine Sphinx mit Geheimnis. Was könnte einem Besseres passieren an der Spitze der Berliner Philharmoniker?!
Das Problem bei der Nachfolger-Suche für Simon Rattle (ab 2018) bestand darin, dass fast alle Favoriten – Petrenko gehörte nicht dazu! – ihr Pulver schon längst verschossen hatten, bevor sie in Berlin hätten einchecken können. Man kannte sie zu gut, was durch die hohe Zahl von Gastdirigenten übers Jahr zu erklären ist. Da die Philharmoniker ein nicht leichtes, sondern psychologisch schwieriges Orchester sind – lauter Orchestermusiker, die eigentlich Solisten sind! –, waren Mittdreißiger wie Gustavo Dudamel und Andris Nelsons zu unreif. Und Siebziger wie Mariss Jansons und Daniel Barenboim zu alt, um hier noch für Perspektive zu sorgen.
Nach dem Debakel eines ergebnislosen ersten Wahlgangs am 11. Mai war es nun höchste Zeit, mit einer spontan wirkenden Liebeserklärung an die Öffentlichkeit zu gehen. Dass die Kirill Petrenko gilt, ist musikalisch eine der vielversprechendsten und schönsten Nachrichten, die sich denken lässt. Hier hat Qualität gesiegt. Glückwunsch, Philharmonker!
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