Startseite · Konzert · Da Capo
Das Unwetter kracht, der Seesturm tobt. Doch Christian Thielemann und sein fabelhaftes Bayreuther Festspielorchester können auch anders. Im feinsten Dolce blüht das Sentamotiv, in die rustikalen Matrosentänze schmeißt sich Thielemann mit Spielopernfuror. Auf der Szene der überschaubar moderne Kontrapunkt zur Gespensterballade: Ironie statt Emphase. Hier lodern nur die inneren Emotionen.
Jan Philipp Gloger, 31, mit seiner dritten Opernarbeit bereits auf den Grünen Hügel eingeladen, ist ein Ausgleicher, will zeitgenössisch erzählen, die Motive von Ideal und Ernüchterung, Utopie und Marktwirtschaft filetieren, aber Wagners Handlungsgerüst erhalten. Ein wenig musterknabenhaft kommt das rüber. Sein zentrales Bild: der unbehauste Geschäftsweltreisende Holländer und die sich in schlichten Bastelfantasien einer schwärmerischen Girlie- Welt verlierende Senta. Adrianne Pieczonca ist ganz kontrollierte Sopran-Glut. Der für den wegen seiner umstrittenen Tätowierungen nicht mehr tragbaren Evgeny Nikitin mit nur einer Bühnenprobe eingesprungene Samuel Youn hat sehr gute Bariton- Höhen, dagegen einen eng mensurierten Bass-Bereich.
Matthias Siehler, RONDO Ausgabe 4 / 2012
Es gibt da eine Lithographie aus dem Jahr 1873, auf der eine der bedeutsamsten Begegnungen in der […]
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Mit den Klavierkonzerten von Felix Mendelssohn schließt der Kanadier Jan Lisiecki zur Gruppe der […]
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Stimmt’s? Für heutige Ohren kaum noch vorstellbar sind die Reibungen und Schwebungen im Klang entfernter Tonarten, mit denen man in der Musik vor 1650 leben musste. Oder sogar gut lebte. Sie verliehen den Tonarten Charakter und unterschiedliche Farben. Diesen Faltenwurf hat die heute übliche gleichstufige Stimmung glattgebügelt. Doch es gibt einen dritten Weg: Die „Wohltemperierte Stimmung“, die Andreas Werckmeister entwickelt hatte und deren Durchführung er beschrieb (das Stimmen […] mehr »