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Setzt sich ein klingendes Denkmal: Musikmogul David Geffen (c) DGeffen
Wer solche Megaseller wie John Lennon, Cher und Neil Young unter Vertrag nehmen konnte, der hat heute eine etwas andere Vorstellung von Portokasse. Und so kann David Geffen mal eben locker 100 Millionen Dollar überweisen, um Gutes zu tun und gleichzeitig sich namentlich im New Yorker Hochkultursegment für immer zu verewigen. Geffen, der auch mit dem nach ihm benannten Schallplattenlabel ein geschätztes Vermögen von 5 Milliarden Dollar angehäuft hat, greift jetzt der sanierungsbedürftigen Avery Fisher Hall großzügig unter die Arme. Um die Heimstätte der New Yorker Philharmoniker ab 2019 auf den akustisch aktuellsten Stand zu bringen, zahlt Geffen in den Renovierungstopf ein – und bekommt dafür natürlich neben einer Spendenquittung auch noch eine prestigeträchtige Gegenleistung. Mit Beginn der kommenden Konzertsaison 2015/16 wird die Avery Fisher Hall in „David Geffen Hall“ umbenannt. Wobei der Familie des einstigen Mäzens Avery Fisher quasi als Trostpflaster 15 Millionen Dollar überwiesen werden.
Solche finanzstarken Deals sind in dem Land, in dem privatwirtschaftliches Engagement oberste Maxime ist, natürlich nichts Außergewöhnliches. So haben schon vor einigen Jahren etwa zwei New Yorker Bürger ebenfalls jeweils einen neunstelligen Scheck ausgestellt und sich damit die Umbenennung der New Yorker Bibliothek bzw. des New Yorker Staatstheaters erkauft. Während aber die Namen von Stephen A. Schwarzman und David H. Koch nach 50 Jahren wieder verschwinden werden, hat man Geffen eine unbefristete Namensnennung garantiert. Und vielleicht hält ja auch so eine Kultur irgendwann Einzug ins bundesdeutsche Konzertleben. So soll ja etwa in Bonn bald ein Festspielhaus entstehen, für den ein lokaler Kommunikationsanbieter tief in die Tasche greifen will. Vielleicht könnte man in der ehemaligen, von Schulden geplagten Bundeshauptstadt für etwas Entspannung sorgen, wenn man gleich das komplette Festspielhaus sowie überhaupt das gesamte Musikleben Bonns einen magentafarbenen Anstrich gibt. Da wären die örtlichen Kulturpolitiker und der Stadtkämmerer auf einen Schlag alle Sorgen los.
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