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Rund ein halbes Dutzend Mal kommen die vier Musiker des Arcanto Quartetts im Jahr zusammen. Was wenig anmutet für so exzellente Kammermusik- Formation, doch die vier Mitglieder Antje Weithaas und Daniel Sepec (Violinen), Tabea Zimmermann (Bratsche) und Jean-Guihen Queyras (Violoncello) gehen ja alle auch einer erfolgreichen Solo-Karriere nach. Sobald sich die Musiker treffen, stellt sich der Ensemble-Sound rasch wieder ein, zumal man ein festes Ritual befolgt, wie Queyras verrät: »Wir spielen zunächst ganz langsam, damit wir uns intonatorisch und klanglich so schnell wie möglich finden.« So hält man das seit 2002 und mit erheblichem Erfolg, wie ihre bisherigen Aufnahmen von Bartók oder der French Connection um Debussy und Ravel dokumentieren. Zwischendurch holt sich der eingespielte Quartett- Motor schon mal Verstärkung, wie im Fall des französischen Cellisten Olivier Marron, der bei Queyras studierte und später in Stuttgart dessen Assistent an der Musikhochschule war. Als man sich 2004 oder 2005 – so genau weiß Queyras das selbst nicht mehr – erstmals Schuberts Streichquintett widmen wollte, wurde Marron von seinem alten Lehrer empfohlen. »Meine Arcanto-Kollegen waren sehr angetan von ihm. Weder er noch wir mussten uns neu einstellen. Es stellte sich ziemlich schnell ein natürliches Musizieren ein.« Seitdem hat man das Quintett in dieser Besetzung immer wieder live gespielt, und so war es nur selbstverständlich, »dass wir es irgendwann auch mit ihm aufnehmen wollten.« Gerade das zweite Cello ist es, das die faszinierende Klangwelt des zweiten Satzes maßgeblich mitgestaltet. Und hier zeigt sich für Queyras der Visionär und Grenzgänger Schubert besonders auffällig: »Auch im Streichquintett stößt man geradezu auf diese Idee fixe von Schubert: Wo ist die Grenze zwischen ätherischer Welt, Tod und Leben, zwischen Dur und Moll, zwischen Erlösung und Leiden?«
harmonia mundi
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Guido Fischer, 30.11.1999, RONDO Ausgabe 4 / 2012
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