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Zwanzig Jahre jung war Pierre Boulez, als er 1945 gleich bei zwei Ikonen der Neuen Musik studieren konnte. Bei Olivier Messiaen und dem Webern-Schüler René Leibowitz, der ihn in die Zwölftönigkeit einweihte. Die erste schöpferische Frucht aus der Begegnung mit diesen beiden Persönlichkeiten ließ nicht lange auf sich warten. 1945 komponierte Boulez mit dem Klavierzyklus „Notations“ sein offizielles Opus 1, das er später immer wieder einer Revision unterzogen hat. Dieser Prozess der Neubelichtung des scheinbar Vollendeten war aber nicht nur für den Komponisten Boulez typisch, sondern auch für den Stardirigenten, der ab den 1960er Jahren so ziemlich alle Weltklasseorchester dirigierte. Denn Boulez befragte immer und immer wieder ein Kernrepertoire, zu dem etwa sein eigener Neue Musik-Klassiker „Le marteau sans maître“ ebenso gehörte wie die Orchesterwerke der klassischen Moderne. Sämtliche Aufnahmen von Werken u.a. Weberns, Debussys, Strawinskis, Bartóks und Ravels, die Boulez als Exklusivkünstler für die Deutsche Grammophon ab den späten 1970er Jahren bis 2010 eingespielt hat, bilden den Schwerpunkt einer Box, die das 20. Jahrhundert aus der Sicht von Boulez einfach beeindruckend einfängt. Hinzu kommen Einspielungen von Konzerten und Orchesterwerken von den geschätzten Kompositionskollegen Ligeti und Birtwistle sowie natürlich Messiaen. Am 26. März feiert die Musikwelt den 90. Geburtstag von Pierre Boulez – und auch dank dieser CD-Dokumentation weiß man, warum …
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