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Bislang hat das Mozartjahr 2006 mit lang geplanten Festivals und Anna Netrebkos „Susanna“ ja seinen erwarteten Gang genommen. Zumal selbst fleißigste Archiv- Kundler nicht mit einem unbekannten Notenblatt Mozarts aufwarten konnten. Aber wenigstens im bayerischen Altötting hat jetzt der Stadtarchivar eine Mozartkarte bzw. einen Fototrumpf aus dem Ärmel gezogen, der es in sich hat. Auf dem Abzug einer Schwarz-Weiß-Daguerreotypie aus dem Jahr 1840 schaut uns eine ältere Dame unter ihrem Biedermeier- Häubchen eher griesgrämig an, die einmal einen großen Namen trug: Constanze Mozart! 78 Jahre war die Witwe Mozarts und ihres späteren Mannes, des dänischen Etatsrats Georg Nikolaus von Nissen, als sie anlässlich der Geburtstagsfeier des Komponisten Max Keller für ein Gruppenfoto still hielt. Zwar hatte sich schon vor knapp 50 Jahren der Mozartforscher Mueller von Asow so seine Gedanken über dieses Dokument gemacht, aber es verschwand schnell wieder aus den Augen und aus dem Sinn der Öffentlichkeit. Bis ins Jahr 2006, das damit endlich seine lang ersehnte kleine Mozartüberraschung hat.
Guido Fischer, 13.12.2014, RONDO Ausgabe 4 / 2006
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Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr