Startseite · Oper & Konzert · Pasticcio
Waren sie dicklich, bebrüstet und mausköpfig oder doch eher gut gewachsen und attraktiv? Mangels zeitgenössischer Anschauungsobjekte weiß man heute nicht mehr so genau, welche körperlichen Spätfolgen jener kleine Eingriff zeitigte, der einst aus stimmlich hochbegabten Knaben Kastraten machte. Immerhin scheint der Rest ihrer primären Geschlechtsmerkmale in der Regel noch ganz prächtig funktioniert zu haben, denn es wird berichtet, dass Farinelli & Co bei den Damen der Gesellschaft recht begehrt waren. Vielleicht kommen die Wissenschaftler, die kürzlich in Bologna die sterblichen Überreste Farinellis zwecks eingehender Untersuchung exhumierten, auch seinem diesbezüglichen Erfolgsrezept auf die Spur, denn die stimmliche Potenz Farinellis scheint nur einer der Aspekte zu sein, an denen das Forschungsteam interessiert ist: Man erhofft sich einerseits Erkenntnisse über die Größe seines Thorax’ und seines Mundes, andererseits aber auch über seine Lebensweise, sein Essverhalten, seine Statur und seine Konstitution.
Michael Wersin, 13.12.2014, RONDO Ausgabe 4 / 2006
Lions und Wolffs Revier
Vor 80 Jahren wurde Blue Note Records gegründet. Ein Treffen mit Don Was, dem Präsidenten des […]
zum Artikel
Meldungen und Meinungen der Musikwelt
„Ich freue mich auf meine Zeit als Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters.“. Bei der […]
zum Artikel
Musikalisches Hochamt
René Jacobs und das Barockorchester aus dem Breisgau sind eine verschworene Musikergemeinschaft. […]
zum Artikel
Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Der spätbarocke Dichter Barthold Heinrich Brockes (1680–1747) begründete seinen Ruhm durch die 1712 entstandene Passionsdichtung „Der für die Sünde der Welt gemarterte und sterbende Jesus“. Mit dieser hochemotionalen Schrift war er so erfolgreich, dass gleich 13 zeitgenössische Komponisten diese vertonten, darunter Händel, Keiser, Mattheson und Stölzel. Auch Georg Philipp Telemann lernte den Text 1716 kennen und schrieb in seiner Autobiographie, dass „dessen Poesie von allen […] mehr