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(c) Robert Dämmig
Ein Geheimnis umgibt den Komponisten Maurice Ravel. Der 1875 geborene Komponist wächst in gutbürgerlichen Verhältnissen in Paris auf, als Sohn eines Ingenieurs umgeben von buntem Blechspielzeug und den seltsamen Erfindungen seines Vaters. Die Pianistenlaufbahn scheitert, als Komponist macht er sich hingegen schnell einen Namen. Doch zugleich zeigt sich Ravel schon früh als hypersensibel, dabei seltsam scheu und einzelgängerisch. Der junge Mann bleibt sein Leben lang allein, wohnt zunächst bei der Mutter, nach deren Tod beim Bruder und schließlich in einem Haus nahe Paris. Das Hirnleiden, das seine späten Jahre überschattet und dessen Ursache nie geklärt werden konnte, kündigt sich mit Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit an. Entgegen dem Rat seiner Ärzte schont sich Ravel nicht, sondern stürzt sich wie manisch in Tourneen und Konzertreisen. 1937 stirbt er bei der Hirnoperation, die eigentlich die Ursachen seiner Krankheit klären soll.
Regisseur Christoph Werner hat sich mit der Pianistin Ragna Schirmer im Puppentheater Halle auf die Spuren Ravels begeben. Entlang der großen Klavierstücke "Miroirs", "Gaspard de la nuit" und der "Pavane pour une infante défunte" entsteht ein Seelen-Drama im eigentlichen Wortsinn, als Folge surreal überhöhter Stationen und zwischen Mensch und Marionette gespiegelter Wirklichkeiten. Das Porträt eines Komponisten, dessen große Liebe die Musik ist und der sich im Angesicht des Todes die Frage stellt, was von seinem Leben und seiner Kunst bleiben wird. Berührend und einfühlsam inszeniert.
Carsten Hinrichs, RONDO Ausgabe 5 / 2014
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