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Es vergingen drei Stunden, und weg waren sie, die Karten für die drei Operngalas in Baden-Baden mit Anna Netrebko, Elīna Garanča, Ramón Vargas und Ludovic Tessier. Wer draußen bleiben musste, konnte das Megaevent Anfang August wenigstens im Fernsehen verfolgen, und wem das aus irgendwelchen Gründen auch nicht gelang, dem bleibt immerhin, den Abend als Livemitschnitt auf CD oder DVD zu genießen. Hier zieht noch einmal jede Sekunde an uns vorbei: Von der herrlichen Arie »Casta Diva« über das berühmte Duett aus »Lakmé« bis zu Netrebkos verführerischer Zugabe »Meine Lippen, die küssen so heiß«.
Zu Zeiten der großen Klassiker hieß »Clavier« alles, was Tasten hatte. Und während die Experten noch darüber streiten, ob man zum Beispiel bei Haydns »Claviersonaten« dem Cembalo oder dem Hammerflügel den Vorzug geben soll, greift Wolfgang Dimetrik zu einem ganz anderen Tasteninstrument, dem Akkordeon. Streng genommen ist das »Schifferklavier« ja ein Blasinstrument – und so gewinnt der Solist den vier Sonaten auch recht kantable Züge ab.
Oper ist nicht nur Theater – was die Gattung besonders faszinierend macht, sind ja die unsterblichen Melodien. Die Klazz Brothers, mittlerweile Experten darin, klassische Themen so mit jazzigen und kubanischen Stilelementen zu verbinden, dass eine unlösbare Verschmelzung entsteht, widmen sich hier den berühmtesten Momenten aus großen Opern – vom Triumphmarsch bis zu Rigolettos Bekenntnis über weiblichen Wankelmut, von Offenbachs »Can Can« bis Gershwins »Porgy and Bess«.
Wenn ein klassischer Komponist die Musik zu einem Film schreibt, in dem es um eine geheimnisvolle Violine geht, dann schreibt er – natürlich – ein Violinkonzert. So geschehen bei dem Amerikaner John Corigliano und dem Streifen »The Red Violin«. Das Konzert dazu, jetzt eingespielt von Joshua Bell, spiegelt die Reise der Filmvioline durch die Zeit – in Form einer großen Variationsreihe.
Schon der erste Track ist so voll von Bassgetöse bis Hihatpeitschen, dass man glaubt, einer Rhythmusmaschine zuzuhören, wie man sie aus aktuellen Pop- Produktionen kennt. Aber: Hier ist alles ausschließlich mit der menschlichen Stimme erzeugt. Seit über 40 Jahren sind die Swingle-Singers berühmt für ihre Vokalakrobatik; zusammen mit Shlomo und dem Vocal Orchestra leihen die ihre rasante Rhythmusgrundierung originellen Arrangements klassischer Werke.
Oliver Buslau, 12.07.2014, RONDO Ausgabe 5 / 2007
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Der spätbarocke Dichter Barthold Heinrich Brockes (1680–1747) begründete seinen Ruhm durch die 1712 entstandene Passionsdichtung „Der für die Sünde der Welt gemarterte und sterbende Jesus“. Mit dieser hochemotionalen Schrift war er so erfolgreich, dass gleich 13 zeitgenössische Komponisten diese vertonten, darunter Händel, Keiser, Mattheson und Stölzel. Auch Georg Philipp Telemann lernte den Text 1716 kennen und schrieb in seiner Autobiographie, dass „dessen Poesie von allen […] mehr