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"Fidelio" im Zuchthaus: "Dann herrscht allgmeine Freiheit" (c) Marlies Kross
Beethovens „Fidelio“ hat die deutsche Regisseurin Christine Mielitz einmal als eine Oper über die unbesiegbare Hoffnung bezeichnet. Und als solche inszenierte Mielitz sie auch im Oktober 1989 in Dresden mit aller Sprengkraft. Auf der Bühne war ein riesiges Gefängnis zu sehen, das an das Stasi-Gefängnis in Bautzen erinnerte. Der vom Gefangenenchor angegangene Stacheldrahtzaun ließ zudem an die deutsch-deutsche Grenze denken. Das anwesende Publikum zeigte sich auch von diesen Bildern aufgewühlt – ahnte aber da noch nicht, dass nur wenige Wochen später die DDR-Diktatur Geschichte sein würde und sich die Gefängnistore auch für all die politischen Gefangenen öffnen würden.
2014 jährt sich nicht nur zum 25. Mal der Fall der Mauer, sondern auch die Uraufführung von „Fidelio“ zum 200. Mal. Dieses doppelte Jubiläum feiert nun das Staatstheater Cottbus (www.staatstheater-cottbus.de) mit einer außergewöhnlichen Inszenierung der Freiheitsoper. Die Premiere (28. Juni) und alle nachfolgenden Aufführungen finden im Hof des ehemaligen Cottbuser Zuchthauses statt und damit an einem Ort, in dem zu DDR-Zeiten mehr als 20.000 Menschen, darunter viele Republikflüchtlinge einsaßen. 300 Musiker, Solisten und Sänger treten in der Regie von Martin Schüler hier auf. Unter ihnen befinden sich auch vier ehemalige Häftlinge, die im Gefangenenchor mitsingen werden. Einer von ihnen ist Gilbert Furian, den jetzt eine „historische Schadenfreude“ überkommt. Denn nun kann er an jenem Ort singen, an dem bis 1989 das Singen strikt verboten war. Und damit „befreie ich mich auch von dem, was er früher für mich bedeutete.“
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