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Als Leonard Bernstein am 14. Oktober 1990 in New York starb, trauerte die Musikwelt. Und viele empfanden diesen großen Verlust als allzu verfrüht. Denn der stets so jugendlich auftretende Bernstein war gerade einmal 72 Jahre alt geworden. Der amerikanische Komponist Ned Rorem aber versuchte die Bernstein-Fangemeinde sofort mit dem Hinweis zu trösten, er habe ja tatsächlich das stolze Alter von 288 Jahre erreicht. Denn für Rorem hatte Bernstein als Komponist, Dirigent, Pädagoge und als Mensch immerhin vier erfüllte Leben à 72 Jahre gelebt – wobei bei ihm die Fulltime-Jobs natürlich nicht immer strikt voneinander zu trennen waren. Genau das bekam auch José Carreras in den von Kameras begleiteten Aufnahmesessions von Bernsteins „West Side Story“ zu spüren, die jetzt als DVD der beeindruckenden CD-Box „The Leonard Bernstein Collection“ beiliegen. Da der Tenor stimmlich etwas aus der Spur war, wurde ihm gleich vierfach, vom komponierenden Dirigenten und menschlich aufgebrachten Pädagogen der Kopf gewaschen.
Doch so unerbittlich Bernstein in solchen Momenten war, so konnte er vor musikalischem Glück regelrecht explodieren. Und dieses genoss er bis zum Schluss, wenn er mit den Philharmonikern aus New York, Israel und Wien zusammentraf. Ob Beethovens neun Sinfonien und ausgewählte Klavierkonzerte mit Krystian Zimerman oder die Sinfonien und das Violinkonzert von Brahms mit Gidon Kremer – überall schlägt einem dieser typische Enthusiasmus Bernsteins, seine menschliche Größe, sein Pathos entgegen. Als besonders lohnswert erweist sich zudem die umfangreiche klangliche Wiederbegegnung mit dem Komponisten Bernstein, der eben nicht nur knackige Musicals wie „On The Town“ geschrieben hat.
Guido Fischer, 14.06.2014, RONDO Ausgabe 3 / 2014
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