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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Francesca Caccini

La liberazione di Ruggiero dall’isola di Alcina

Allabastrina, La Pifarescha, Elena Sartori

Glossa/Note 1 GCD 923902
(79 Min., 8 & 9/2016)

Eine musikalische Familie, die Caccinis: Vater Giulio spielte als Sänger und Komponist eine wichtige Rolle bei der Revolutionierung der Gesangskunst am Beginn der Barockzeit hin zu einem klaren Primat des Textes vor der Satzkunst. Tochter Francesca war Sängerin, Komponistin und Instrumentalistin; zusammen mit zwei Geschwistern und der Mutter bildeten die Caccinis auch ein Familienensemble, das gemeinsam auftrat. Francesca war schon als Teenager mit der neuen Opernkunst als Interpretin in Berührung gekommen. Bereits mit zwanzig scheint sie ihre erste eigene Oper vorgelegt zu haben – diese und einige weitere sind leider verschollen. Erhalten ist jedoch „La liberazione di Ruggiero dall’isola di Alcina“, erstmals 1625 in Florenz aufgeführt und noch im selben Jahr im Druck erschienen.
Basierend auf den musikdramaturgischen Neuerungen der Zeit, für deren Entwicklung in der „Werkstatt“ ihres Vaters Francesca schon früh Zeugin war, vertonte sie den Ariost-Stoff von der Befreiung des Ruggiero aus den Fängen der Magierin Alcina auf höchst effektvolle Weise: Frei und ungezwungen am Sprechduktus orientiert, fließt der stile recitativo der Gesangssoli dahin, bezaubernd elegant sind die Ensemblenummern, und die Instrumente der Zeit (besonders eindrücklich die Blockflöten und Zinken) verleihen dem Geschehen abwechslungsreiches klangliches Kolorit. Kein Zweifel: Francesca Caccini war eine Meisterin ihres Fachs.
Die vorliegende Aufnahme ist die einzige auf dem Markt befindliche, die das Stück zur Gänze wiedergibt. Schon daher ist sie von hohem Wert. Musiziert wird teils auf sehr gutem, teils auf etwas weniger avanciertem Niveau: Die Instrumente begeistern überwiegend, die Sängerinnen und Sänger sind von gemischter Qualität. Mauro Borgioni sticht mit (dem Zeitstil angemessen) „heldischer“ Stimmgebung positiv hervor, manche seiner Kollegen neigen zum Detonieren. In den Ensemblenummern gibt es manchmal kleine Inkongruenzen des Zusammenspiels. Insgesamt jedoch erfreut der Hörer sich an der lebendigen, engagierten Wiedergabe, durch die die Geschichte von Ruggiero und seinen Nöten mit den Frauen gut mitvollziehbar ist.

Michael Wersin, 25.03.2017


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