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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Antoine Forqueray, Jean-Baptiste Forqueray, Jacques Duphly

La Famille Forqueray (Werke für Cembalo)

Justin Taylor

Alpha/Note 1 ALP247
(79 Min., 3/2016)

Der Franzose Justin Taylor schaut mit seinen 24 Jahren immer noch so ungemein knabenhaft aus. Dass er es aber weniger faustdick als vielmehr intelligent, einfühlsam und äußerst geschmackvoll hinter den Ohren bzw. in den Händen hat, beweist er auf seiner Debüt-CD. Große klassische Cembalomusik aus dem französischen Barock ist da zu hören. Wobei der Name der CD „La Famille Forqueray“ bereits einiges übers Programm verrät. Im Mittelpunkt stehen Vater & Sohn Antoine & Jean-Baptiste Forqueray. Das Familienoberhaupt war an der Gambe eine Berühmtheit, mit dem es wohl nur Marin Marais aufnehmen konnte. Der Sohnemann Jean-Baptiste muss auf der Gambe aber auch kein schlechter gewesen sein. Ein kleines Denkmal für die Ewigkeit sollte er sich hingegen mit der Edition der Gambenwerke seines Vaters setzen, die er zudem in einer Cembalo-Fassung herausgab. Beide sind also nun mit einer äußerst reizvollen Suite vertreten, bei denen man unter dem Strich rasch alle Diskussionen um die bis heute anhaltende Frage vergisst, ob Jean-Baptiste nicht vielleicht der eigentliche Autor der von ihm transkribierten Tanzsätze war. Hinzu gesellen sich mit Franҫois Couperin und Jacques Duphly zwei absolute Cembalo-Granden mit einem musikalischen „Forqueray“-Porträt. Ein anspruchsvolles Programm hat also Monsieur Taylor da zusammengestellt und mit einer eigenen Cembalo-Bearbeitung einer Forqueray-Suite für drei Gamben komplettiert. Und es gibt viele Gründe, warum Taylor 2015 beim renommierten „Concours Musica Antiqua“ im belgischen Brügge gleich drei Hauptpreise abgeräumt hatte und daher zu Recht nun mit einem extradicken Lorbeerkranz ins Aufnahmestudio gehen konnte. Nicht nur besitzt er eben den nötigen Geist, um sich in diesen streng geordneten Klangwelten zu bewegen. Zugleich zeigt sich Taylor als ein Genussmensch, der das nötige Gespür für all die fein ausgeleuchteten Ornamente, furiosen Attacken und den verführerischen Zauber besitzt. Und das historische Ruckers-Hemsch-Cembalo – es fühlte sich hörbar pudelwohl unter den Händen dieses französischen Riesentalents.

Guido Fischer, 17.09.2016


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